Es gab in den letzten Jahren viel Kritik an Ruag. Der staatliche Schweizer Rüstungskonzern hatte die Rechte am traditionsreichen deutschen Flugzeugmodell 2003 aus der Insolvenz der Dornier-Werke gekauft und versucht das Nachfolgemodell seit 2009 am Markt zu positionieren. Die neue Do228 hat dieselben Tragflächen und denselben Rumpf wie das Urmodell, aber ein völlig neues Glascockpit. Zudem wurden gemäß Firmenangaben «350 Verbesserungen und Neuerungen» im Inneren vorgenommen. Dennoch blieb der Verkaufserfolg aus. Nur 16 Stück wurden bislang abgesetzt.
Vier Stück pro Jahr
Nun kann Ruag aber wieder eine gute Nachricht vorweisen. Ein noch nicht genannter Kunde kauft zwei Dornier Do228, wie das Unternehmen mitteilt. Das Flugzeug werde «Passagier- und Frachttransporte in Inselregionen übernehmen und so eine zuverlässige und kosteneffiziente Verbindung zum Festland sicherstellen», so das Unternehmen in einer Medienmitteilung. «Der Markt zeigt großes Vertrauen in die DornierDo 228. Sie gilt als erste Wahl für die spezifischen Ansprüche von Inselregionen», lobt Ruag-Manager Volker Wallrodt das eigene Produkt.
Noch liegen aber die Verkaufszahlen zu tief, um die Serienproduktion auszulasten. Statt mit Siebenmeilenstiefeln schreitet die Do228 mit Babyschritten voran. Eigentlich will Ruag vorerst vier Stück des Flugzeuges für 19 Passagiere oder 2,2 Tonnen Fracht pro Jahr bauen, später sollen es mehr werden. Den Tatbeweis, dass sich die Do228 durchsetzt, muss Ruag also erst noch erbringen. Der Flieger aus Oberpfaffenhofen in Bayern muss gegen die neue chinesische Harbin Y-12, die verbesserte tschechische Let 410 NG oder auch den Klassiker DHC-6 Twin Otter bestehen.
Babyschritte für die Dornier Do228
Dornier Do228 von Aurigny: Hersteller Ruag preist den Flieger für Küstenregionen.