Der A220-300 ist derzeit für 149 Passagiere zugelassen – doch der Hersteller plant eine Erhöhung auf 160 Sitze. Dazu muss Airbus bauliche Anpassungen vornehmen.
Vor zehn Jahren erlaubte die europäische Luftfahrtbehörde Easa eine höhere Sitzdichte im Airbus A320. Statt 180 durften nun 195 Passagiere an Bord – vorausgesetzt, die Airline beantragte eine Extra-Zulassung. Praktisch umsetzbar wurde dies jedoch erst 2022, als ein neuer, besonders schlanker Sitz entwickelt wurde, der diese dichte Bestuhlung ermöglicht.
Die nachträgliche Erhöhung der Sitzplatzzahl ist keine Seltenheit. Für Flugzeughersteller ist dies ein wichtiges Verkaufsargument, besonders bei Billigfluggesellschaften. Diese profitieren am meisten davon, mehr Passagiere pro Flug zu transportieren: Die Kosten sinken, die Einnahmen steigen. Die Sitzplatzkapazität in Flugzeugen steigt seit Jahren.
Nach der Sitzplatzerhöhung beim Airbus A320 arbeitet der europäische Hersteller nun an einem weiteren Modell: Airbus hat ein Zertifizierungsprojekt für den A220-300 mit 160 Sitzen gestartet. Bisher ist das Flugzeug für maximal 149 Passagiere zugelassen. Mit der neuen Konfiguration könnte der A220-300 noch effizienter eingesetzt werden.
Es gebe eine starke Nachfrage im Markt, so Airbus vergangene Woche bei einem Medientreffen. Um die erhöhte Sitzplatzzahl zu ermöglichen, sind jedoch bauliche Anpassungen am A220-300 notwendig.
Notwendige Modifikationen für mehr Sicherheit Obwohl das Flugzeug bereits für solche Änderungen ausgelegt sei, müssen zwei zusätzliche Notausgänge pro Seite über den Tragflächen eingebaut werden. Zudem erfordert der Fluchtweg zwei Rutschen, die bereits für die aktuelle 149-Sitz-Konfiguration vorhanden sind.
Das Zertifizierungsprogramm wurde jetzt gestartet und wird voraussichtlich etwa ein Jahr dauern. Airbus wartet noch auf eine Startbestellung für die neue Konfiguration.