Der Ort Pyramiden auf Spitzbergen: Auch ein Flugzeugabsturz trug dazu bei, dass Russland die Kohleförderung hier einstellte. Kommen nun russische Touristen?

Norwegen opponiertRussland plant Ferienflüge nach Spitzbergen

Trotz rückläufiger Nachfrage nach Kohle will Russland sich nicht von Spitzbergen zurückziehen. Das Land setzt nun auf touristische Flüge. Doch es gibt ein Problem.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Die Inselgruppe im Nordatlantik gehört zu Norwegen. Der Spitzbergenvertrag sichert seit 1920 aber auch den Unterzeichnern das Recht zu, auf ihr Rohstoffe abzubauen - darunter auch der Sowjetunion und als deren Rechtsnachfolger Russland.

Heute ist der einst große russische Kohleabbau im Ort Pyramiden jedoch eingestellt, in Barentsburg läuft er noch. Doch auch dort schwächelt das Geschäft, der Ort schrumpft. Die westlichen Sanktionen gegen Russland verhindern den Rohstoffexport - beispielsweise nach Großbritannien. Russland will sich aber nicht von Spitzbergen zurückziehen.

Aktuell nur Flüge ab Tromsø oder Oslo

Die staatliche Kohleminengesellschaft Arktikugol kündigte daher Anfang Juni an, rund eine Million Rubel (knapp 11.000 Euro) in ein eigenes Konzept zu investieren, wie der russische Tourismus angekurbelt werden kann. 2022 hatte das Svalbard Tourism Council Arktikugol aufgrund des russischen Kriegs gegen die Ukrainie ausgeschlossen.

Der Spitzbergenvertrag regelt nicht nur, dass Spitzbergen eine demilitarisierte Zone ist. Er sorgt auch dafür, dass Russinnen und Russen kein Visum brauchen, um nach Spitzbergen zu reisen. Wer allerdings nicht mit dem Schiff fahren möchte, dem stehen aktuell nur Flüge ab Tromsø oder Oslo zur Verfügung - und für die Reise dorthin ist ein Visum nötig.

«In vier bis fünf Stunden ist man da»

Arktikugol-Chef Ildar Neverov sagte daher im Gespräch mit dem Amtsblatt der russischen Regierung, Rossiyskaya Gazeta, man wolle im August/September touristische Charterflüge nach Spitzbergen auflegen. Geplant seien Flüge ab Murmansk, und wenn man ein größeres Flugzeug einsetze, auch direkt ab Moskau. «In vier bis fünf Stunden ist man da», so Neverov.

Haus in Barentsburg. Bild: Andre Baumeister / Fram Science Travel

Gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti erklärte der Arktikugol-Chef zudem, dass insgesamt Investitionen von 10 Milliarden Rubel (110 Millionen Euro) geplant seien. Etwa für Hotels, Skilifte, Restaurants und Museen in Barentsburg und Pyramiden.

Norwegen verweist auf Luftraumsperre

Norwegens Außenministerium weist dagegen laut dem Sender TV2 darauf hin, dass es russischen Airlines nicht gestattet ist, den norwegischen Luftraum zu nutzen. Das betreffe auch Spitzbergen. Zwar gebe es Ausnahmen, Arktikugol habe bisher aber keine beantragt.

Der Flughafen von Spitzbergen befindet sich in Longyearbyen. Arktikugol hat ihn in der Vergangenheit bereits mit Charterflügen für ihre Arbeiter angesteuert.

Tu-154 zerschellte an Berg Operafjellet

Im Jahr 1996 kam es dabei zu einem schrecklichen Unglück. Eine Tupolev Tu-154 von Vnukovo Airlines, die für Arktikugol nach Longyearbyen flog, kollidierte aufgrund einer Reihe von Navigationsfehlern im Anflug mit dem Berg Operafjellet. Alle Menschen an Bord starben, 130 Fluggäste, Arbeiter und ihre Familien, und elf Besatzungsmitglieder.

Das Unglück versetzte dem kleinen Ort Pyramdien einen schweren Schlag und trug dazu bei, dass Russland zwei Jahre später den Kohleabbau dort stoppte.

Mehr zum Thema

Antonov An-74 beim Eis-Lager Barneo.

Flüge von Russland zum Nordpol geplant

SAS und Norwegian fliegen in erster Linie mit Boeing 737 nach Oslo und zu anderen Zielen in Norwegen.

Tromsø - der arktische Hub im Portrait

Superjet 100 von Azimuth Airlines: Viel mehr Vorfälle als gedacht.

Russland stellt mehr als 50 Fluggesellschaften auf den Prüfstand

airbus a350 900 china southern

Trump-Regierung will chinesischen Airlines russischen Luftraum verbieten

Video

hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
united umkehr laptop
Dass Geräte mit Lithiumbatterien in Sitze rutschen und Flugzeuge daher umkehren, geschieht immer wieder. In einer Boeing 767 von United ist ein Laptop nun ganz woanders verschwunden.
Timo Nowack
Timo Nowack