Ein Flugzeugwechsel in Philadelphia hatte unerwartete Folgen: American Airlines musste einen Flug kurz vor der Landung nach Rom umleiten. Denn die eingesetzte Boeing 787-9 hatte für Neapel keine Zulassung.
Sturm, Nachtflugverbot, medizinische Notfälle - jeden Tag werden Flugzeuge aus den verschiedensten Gründen an andere Orte umgeleitet. Auch American-Airlines-Flug AA780 landete am Montag (2. Juni) nicht dort, wo er sollte. Statt in Neapel landete der aus Philadelphia kommende Dreamliner im mehr als 200 Kilometer entfernten Rom. Der Grund dafür war ziemlich ungewöhnlich. Das Flugzeug durfte in Neapel nicht landen.
Grund für das Missgeschick: Aus betrieblichen Gründen hatte in Philadelphia ein Flugzeugwechsel stattgefunden. Eine Boeing 787-8, das Modell, das normalerweise auf der Strecke unterwegs ist, wurde durch eine größere Boeing 787-9 ersetzt. Der Jet mit dem Kennzeichen N837AN hob schließlich auch einigermaßen pünktlich ab und überquerte in etwas mehr als acht Stunden den Atlantik.
Doch beim Landeanflug bog der Dreamliner plötzlich falsch ab und flog nach Rom statt nach Neapel. Denn die Boeing 787-9 ist zwar nur ein bisschen größer als die -8, aber offenbar darf sie mit ihren Spezifikationen laut der Flughafenbehörde nicht in der süditalienischen Stadt landen, so der Luftfahrtinsider JohnNYC auf seinem Bluesky-Kanal.
Wieso die Crew des Flugzeuges das erst kurz vor der Landung erfuhr, ist unklar. Jedoch brachte der ungeplante Schlenker American Airlines in die Bredouille: Wie bekam sie die Reisenden nach Neapel und die Gäste des geplanten Rückflugs aus Neapel wieder weg?
American fand einen Weg. Die Airline fliegt saisonal auch täglich zwischen Chicago und Rom - mit einer Boeing 787-8. Die Crew des ursprünglichen Fluges übernachtete also in Rom, da ihre Dienstzeiten überschritten worden wären, wenn es direkt weitergegangen wäre.
Am nächsten Tag flog sie die Boeing 787-8 mit dem Kennzeichen N880BJ dann in 36 Minuten von Rom nach Neapel. Von dort ging es dann weiter nach Philadelphia. Die Reisenden aus Chicago hingegen flogen mit der größeren Boeing 787-9 wieder zurück in die USA.