Versuchsreihe in Frankfurt: Erste TaxiBots werden von der Lufthansa getestet.

Electric Green Taxiing SystemHybrid statt Triebwerk

Flugzeuge bewegen sich am Boden mehr als man glaubt. Das kostet Treibstoff und macht Lärm. Ein neuartiger Schlepper soll Abhilfe schaffen.

Top-Jobs

aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Goldeck Logo

Inflight Service Personnel (M/F/D)

LOWW/VIE
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Allein auf dem Weg zwischen Landebahn und Terminal verbrennen Flugzeuge in der Regel eine Menge Kerosin. Zwar übernehmen an vielen Flughäfen bis zu 2000 PS starke Schleppfahrzeuge einen Teil des Weges. Doch auch diese werden von entsprechend großen Dieselmotoren betrieben und verbrauchen viel Sprit.

In Frankfurt etwa übernehmen die Flugzeugschlepper lediglich den Push Back vom Gate und ziehen das Flugzeug dann in die richtige Position. Anschließend lässt der Pilot die Triebwerke an und das Flugzeug rollt aus eigener Kraft zum Startpunkt. Blockiert eine andere Maschine den Weg, warten die Jets mit laufenden Motoren - und verbrennen Sprit. Für den durchschnittlichen Taxi-Vorgang einer Boeing 747 werden so bis zu 700 Kilogramm Kerosin benötigt, rechnet die Lufthansa vor.

Hybridschlepper hätte viele Vorteile

Deshalb setzt die Kranich-Airline jetzt auf Hybrid: Der neuartige Flugzeugschlepper Taxi Bot soll Flugzeuge künftig mit der Kraft seiner Elektromotoren zu Start- und Parkpositionen schleppen. Das Bugrad des Flugzeugs wird auf einem Drehteller des Taxi Bots befestigt. Der Pilot soll so das Flugzeug über die Cockpit-Lenkung genauso steuern können, als würde es aus eigenem Motor-Antrieb rollen. Eine ausgeklügelte Sensorik zusammen mit einer Geschwindigkeitsregelung und einer GPS-Steuerung erleichtert die Steuerung durch den Piloten. So wird das Flugzeug ohne laufende Triebwerke vom Gate bis zur Startbahn geschleppt. (siehe auch das Video)

Ein Hybridschlepper hätte viele Vorteile: Durch die Spritersparnis lassen sich Kosten und Umweltbelastung reduzieren, die Bremsen werden geschont. Aber auch bei der Wartung schlägt er zu Buche - denn die wird nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden fällig. Seit letztem Mai testet die Lufthansa die Taxi Bots auf dem Frankfurter Flughafen. Entwickelt wurde der Hybridschlepper vom Entwickler-Konsortium aus Israel Aerospace Industries (IAI), dem Fahrzeughersteller TLD, Airbus und der Lufthansa Technik Tochter Lufthansa LEOS.

EGTS lohnt sich nur bei Kurzstrecke

Doch es ist nicht die einzige Neuentwicklung in diesem Bereich: Honeywell und Safran haben das Konkurrenzsystem Electric Green Taxiing System (EGTS) entwickelt. Dabei werden Elektromotoren an das Hauptfahrwerk unter der Flugzeugmitte montiert, die das Flugzeug vom Gate zur Landebahn bringen können. EGTS lohnt sich allerdings nur bei kleineren Maschinen auf kürzeren Strecken, die viel Zeit am Boden verbringen. Größere Maschinen sind eher auf langen Strecken im Einsatz und bräuchten größere Motoren, deren hohes Gewicht die Treibstoffeinsparungen zunichtemachen würde.

Honeywell-Manager Brian Wenig schätzt die Kerosineinsparungen, die durch die Nicht-Nutzung der Triebwerke erzielt werden können, auf rund vier Prozent. Der Konzern ist der Ansicht, dass die Fluglinien mit EGTS pro Maschine jedes Jahr 200'000 Dollar einsparen könnten.

Mehr zum Thema

lufthansa technik digital fleet solutions 01

Lufthansa und Deutsche Bahn wollen Wartung zusammen automatisieren

ticker-lufthansa

An immer mehr Flugzeugpositionen: Lufthansa und Fraport wollen Abfertigung per KI verbessern

ticker-lufthansa

Lufthansa und Air Dolomiti erweitern Codeshareangebot

lufthansa super star rumpf transport

Lufthansas Super Star reist gerade nach Münster/Osnabrück

Video

Blick aus einem Flugzeugfenster: Künftig soll GPS durch ein neues Navigationssystem abgelöst werden.
Seit fast 50 Jahren basiert die Navigation auf GPS. Im Silicon Valley arbeiten zwei Unternehmen daran, GPS mit Hilfe von Quantenphysik und KI zu ersetzen. Diese soll Störungen wie Jamming und Spoofing unmöglich machen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
klm embraer e195 klm solarpark
Ein Solarpark in der Nähe des Amsterdamer Flughafens brachte schon im Frühjahr den Betrieb durcheinander. Nun warnt der Chef von Schiphol, dass ab Ende August die blendenden Paneele sogar zwei Pisten unbrauchbar machen könnten.
Timo Nowack
Timo Nowack
rolls royce boeing 747 200 n787rr
Schon 2019 stand der Triebwerksbauer kurz davor, seinen fliegenden Prüfstand auszumustern. Doch dann überlegt Rolls-Royce es sich anders. Nun wandert die 45 Jahre alte Boeing 747-200 definitiv auf den Flugzeugfriedhof.