Eigentlich sollte am Flughafen Luxemburg ein neuer Kontrollturm entstehen. Doch nach jahrelangem Widerstand aus der Nachbarschaft zieht die Regierung nun die Reißleine: Statt Neubau kommt eine Kombination aus modernisiertem Altbau und digitaler Remote-Technik zum Einsatz.
Vor sieben Jahren stieß der luxemburgische Ministerrat das Vorhaben an. Er entschied, dass am Flughafen des Großherzogtums ein neuer Kontrollturm gebaut werden soll. Denn der alte aus dem Jahr 1993 war schon damals in die Jahre gekommen. Ein neuer Standort war bereits gefunden - im Osten des Cargolux-Hangars.
Doch die Anliegergemeinde Sandweiler wehrte sich, da der neue Kontrollturm ihrer Meinung nach das Landschaftsbild stören würde. Einen alternativen Standort gibt es aber nicht. Denn der Turm muss an einem Ort stehen, an dem die Radarwellen nicht gestört werden und der vollständige Sicht auf die 4000 Meter lange Landebahn des Flughafens Luxemburg-Findel bietet.
Deshalb hat die Regierung nun beschlossen, keinen neuen Kontrollturm zu bauen. Der Flughafen Luxemburg bekommt eine hybride Lösung - mit digitalem Kontrollzentrum und Remote-Tower-Elementen sowie physischer Präsenz im alten Turm, der punktuell renoviert wird. Beide Systeme sollen sich ergänzen und parallel nebeneinander weiter existieren.
Die Gewerkschaft der Flugsicherung befürchtet jetzt, dass dies nur eine Zwischenlösung ist und künftig ganz auf Remote-Tower-Technik umgestellt wird.