Lufthansa-Cityline-Jet am Flughafen Leipzig/Halle (Archivbild): Keine Flüge mehr nach München.

PSO-RoutenFlughäfen Dresden und Leipzig/Halle liebäugeln mit Subventionierung von Routen

PSO in Deutschland? Manche Strecken gelten als wirtschaftlich unverzichtbar, rechnen sich aber nicht. Nach dem Wegfall der München-Verbindung rücken für Leipzig/Halle und auch für Dresden nun gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen wie sonst wo in Europa in den Fokus.

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Es ist eine schwierige Situation: Manchmal ist eine Anbindung per Linienflug entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region - und dennoch will keine Airline fliegen. Denn der Verkehr auf der Strecke ist trotz aller Notwendigkeit ein Verlustgeschäft. Die Lösung für dieses Problem heißt PSO (Public Service Obligations, Gemeinnützige Verpflichtungen).

In der EU können die Mitgliedstaaten solche gemeinnützigen Verpflichtungen für entsprechende Strecken festlegen, wenn sie bestimmte Bedingungen und Anforderungen erfüllen. «Sollte kein Luftfahrtunternehmen Interesse an der Durchführung der Strecke mit den Verpflichtungen haben, kann der betreffende Mitgliedstaat den Zugang zu dieser Strecke auf ein einziges Luftfahrtunternehmen beschränken und dessen durch die PSO entstandenen Betriebsverluste ausgleichen», schreibt dazu die EU-Kommission.

Lufthansa flog PSO-Route Strasbourg - München

Ein Beispiel: Ancona in Italien hat aktuell gleich drei PSO-Routen - nach Mailand-Linate, Rom und Neapel. Alle drei werden von Aeroitalia bedient. Von April 2019 bis April 2022 gab es auch eine internationale PSO-Verbindung von Strasbourg nach München. Lufthansa übernahm den Auftrag und wurde mit durchschnittlich 74,06 Euro pro Fluggast entschädigt.

Innerhalb Deutschlands gibt es keine PSO-Strecken. Doch das könnte sich ändern. Denn die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), die die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden betreibt, zeigt Interesse. Hintergrund ist, dass der Airport Leipzig/Halle seine Lufthansa-Verbindung nach München verloren hat, während Dresden diese durch eine Vereinbarung mit Lufthansa noch aufrecht erhalten konnte. In diesem Zuge berichteten zuerst die Sächsische Zeitung und die Leipziger Volkszeitung, dass die Betreiberin nun weitere Maßnahmen für die Anbindung ihrer Flughäfen prüft. Die MFAG bestätigt das - und nennt drei Punkte.

Modell von Skyhub PAD passt aktuell offenbar noch nicht

Der erste Plan: Man entwickle «neue Betriebskonzepte für die Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle, um die eigenen Gebühren weiter zu senken und Infrastrukturen realistisch an das erwartbare Verkehrsaufkommen anzupassen», schreibt das Unternehmen.

Zudem prüfe man, ob das «Paderborner Modell» von Skyhub PAD übertragbar ist. Dazu gab es auch bereits Treffen mit Vertretern aus Paderborn. Allerdings scheint die Wirtschaft rund um die Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle bisher nicht auf den Zug aufspringen zu wollen. Anders als Paderborn haben die beiden Flughäfen aber auch noch Frankfurt-Verbindungen.

Vorbild: Aktuelle Ausschreibung für Linz - Frankfurt

Der dritte Punkt ist die «Prüfung des Einsatzes von PSO-Modellen, also öffentlichen Ausschreibungen einzelner strategischer Strecken, analog zu erfolgreichen Beispielen in Österreich (zum Beispiel Linz - Frankfurt)», erklärt die MFAG. Die Europäische Kommission hatte im November 2025 die Ausschreibung subventionierter Flüge auf der Strecke Linz – Frankfurt genehmigt. Nun läuft die Ausschreibung bis zum 8. Januar 2026.

aeroTELEGRAPH fragte beim sächsischen Finanzministerium an, um mehr Details zu den PSO-Plänen zu erfahren. «Von unserer Seite lässt sich lediglich sagen, dass PSO-Flüge eine Alternative sind, welche näher untersucht werden muss», so ein Sprecher des Ministeriums. Daneben würden auch andere strategische Überlegungen zur Belebung des Flugangebotes angestellt. Eigentlich zuständig sei aber das Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung. Dieses erklärte lediglich, es würden «vielfältige Maßnahmen» geprüft, die «auf eine nachhaltige Stimulierung der Konnektivität» abzielten.

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