Lotsin im Remote Tower: Die Bilder werden vom Flughafen übertragen.

Lotsin im Remote Tower: Die Bilder werden vom Flughafen übertragen.

Hungaro Control

Remote Tower

Auch Budapest bekommt ferngesteuerten Tower

Bisher lenken vor allem kleinere, abgelegene Flughäfen ihren Verkehr aus der Ferne. Nun bekommt mit Budapest erstmals ein Airport mit mehr als 10 Millionen Passagieren einen Remote Tower.

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Sie ragen in die Höhe, besitzen oft spezielle Formen und sind daher von weither sichtbar. Kontrolltürme sind die Ikonen vieler Flughäfen. Und doch könnten sie in den kommenden Jahren obsolet werden. Denn es gibt Alternativen zu den klassischen Kontrolltürmen.

Die Technologie dazu heißt Remote Tower, oder ferngesteuerter Kontrollturm. Sie ist bereits heute im Einsatz. Am schwedischen Flughafen Örnsköldsvik und am Fort Collins-Loveland Municipal Airport in den USA  sitzen die Lotsen seit zwei Jahren nicht mehr am Flughafen. Genauso wird der Verkehr künftig am kleinen Aérodrome de Miquelon auf dem französischen Archipel Saint-Pierre et Miquelon gelenkt.

Billiger und besser?

Es sind inzwischen nicht mehr nur abgelegene Flughäfen, die aus Praktikabilitäts- und Kostengründen auf ferngesteuerte Kontrolltürme setzen. Der London City Airport stellt 2019 auf die neue Technik um. Die Lotsen sitzen dann 110 Kilometer südlich in einem Dorf bei Southampton.

Die Flughäfen preisen die Vorteile: Das System sei billiger, weil es weniger Bauten braucht und Fluglotsen mehr kleine Flughäfen gleichzeitig bedienen können. Zum anderen wird argumentiert, dass Kameras mehr Dinge aufnehmen können als das menschliche Auge. Daher seien Remote Towers auch besser.

Umstellung 2018

Davon ließ sich nun auch Hungaro Control überzeugen, die Flugsicherung Ungarns. Sie wechselt kommendes Jahr am Budapest Ferenc Liszt International Airport auf die neue Technik. Die Lotsen sitzen dann nicht mehr im Turm am Flughafen, sondern im Büro von Hungaro Control außerhalb des Flughafengeländes. Die Luftfahrtaufsichtsbehörde Polgári Légiközlekedési Hatóság hat dazu nun ihr Okay gegeben.

Bereits Ende 2016 hatte Hungaro Control zusammen mit dem Systemanbieter Searidge Technologies einen Test durchgeführt. 600 Flugbewegungen wurden in mehreren Schichten mit 13 Fluglotsen abgewickelt. Dabei gab es keinerlei Probleme. Das System wird derzeit als Reservesystem benutzt. Ab 2018 dürfen die beiden Partner den Flughafen Budapest dann ganz aus der Ferne lenken. Er wird damit der größte Flughafen mit Remote Tower.

Hochauflösende Kameras und Wärmesensoren

Kernstück des Systems ist ein Advanced Surface Movement Guidance and Control System. Es steuert die Bewegungen der Flugzeuge und Fahrzeuge am Boden bei allen Wetterverhältnissen. Gleichzeitig wird ein riesiges Netz an Kameras eingesetzt. Die am Flughafen aufgenommenen, hochauflösenden Bilder werden mit einem Algorithmus so zusammengefügt, dass ein korrektes Live-3D-Bild in einem 360-Grad-Panorama entsteht. Die Bildschirme sind zoombar. Neben den HD-Kameras sorgen Wärmebildkameras und drehbare Kameras für ein noch genaueres Bild in allen Wettersituationen.

Die Remote-Tower-Technologie wurde 2002 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln entwickelt. Searidge Technologies ist heute Marktführerin. Saab ist ein weiterer großer Anbieter.

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