Flugbegleiterinnen von Lufthansa in der Allegris First Class: Bald auch weiter hinten im Flugzeug im Einsatz.

Bei geringer AuslastungFirst-Class-Crews von Lufthansa müssen jetzt auch in der Economy aushelfen

Mit Allegris will die deutsche Fluggesellschaft ihr Premiumangebot verbessern. Doch Lufthansa reduziert je nach Auslastung das Personal in der First Class: Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sollen künftig auch in anderen Klassen aushelfen.

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Lufthansa hat ihre First Class mit Allegris erst kürzlich eingeführt. Und schon sorgt die neue Arbeitsorganisation an Bord für Diskussionen. Künftig werden die speziell für die Königsklasse geschulten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter nicht mehr ausschließlich in der exklusivsten Kabine eingesetzt, sondern situativ auch in anderen.

Bislang standen den maximal vier Gästen in der First Class stets zwei eigene Crewmitglieder zur Verfügung. Diese Regelung wird nun aufgeweicht. Der Grund: Auf den Airbus A350 mit der neuen Allegris-Kabine sinkt die Gesamtzahl der Flugbegleiter von zwölf auf elf.

Purser 2 von Lufthansa helfen in der Economy Class aus ...

Einer der beiden speziell geschulten First-Class-Angestellten soll je nach Auslastung auch Aufgaben in Economy übernehmen. Die interne Kommunikation zum Thema, die aeroTELEGRAPH vorliegt, zeigt, wie die Kräfte künftig verteilt werden: Sitzen drei bis vier Gäste vorn, arbeiten beide speziell geschulten First-Class-Crews weiter auch dort vorne. Sollten in der Economy Class mehr als 180 Gäste sitzen, dann muss der Purser 2 (intern P2 genannt) dort punktuell aushelfen, heißt es.

Der oder die Purser 2 führt auf Langstreckenflügen das Team und nimmt vor allem Koordinationsaufgaben wahr. Etwa, wenn Fluggäste besondere Betreuung brauchen oder es nicht schnell lösbare Probleme mit einem Sitz oder anderen Dingen gibt. In den Service sind die P2 generell nicht eingebunden.

... oder in der First Class von Lufthansa Allegris

Bei nur ein oder zwei Gästen in der First Class und einer Auslastung von über 180 Gästen in der Economy Class betreut ein Flugbegleiter allein die First, die andere wechselt in die Economy Class, wenn die Anschnallzeichen aus sind. Der Purser 2 hilft punktuell in der First Class aus. Bleibt die erste Klasse leer, helfen beide sofort in anderen Klassen. Ist die Auslastung in der Economy Class gering, bleibt alles wie gehabt.

Von der Interessenvertretung der Kabinencrews gab es schon im Vorfeld der Einführung Kritik, als klar war, dass Lufthansa über eine Auflösung der strikten Einteilung nachdenkt. Vor allem kritisierte man, dass ein Mitglied der Kabinencrew vom Airbus A350 abgezogen wird. «Es geht nicht nur um Arbeitsplätze, sondern um die Zukunft eines Produkts, das den Anspruch hat, zur Weltspitze zu gehören», heißt es in einem Schreiben.

Lufthansa: Abzug eines Crewmitglieds war geplant

Tageszeit, Gästeprofil, technische Herausforderungen oder Auslastung machten jeden Einsatz einzigartig. Genau deshalb sei der Abzug eines Flugbegleiters «nicht nur ein quantitatives, sondern vor allem ein qualitatives Problem». Man kündigt an, die Mitbestimmungsrechte in diesem Fall konsequent wahrzunehmen und mit der Geschäftsleitung im kritischen Dialog zu bleiben.

Lufthansa selbst wies die Kritik schon früh zurück. Ein Sprecher betonte, die Reduktion sei von Beginn an so geplant gewesen. Während der Einführungsphase sei das Crew Complement bewusst erhöht worden, um den Umgang mit der neuen Kabine zu erleichtern. Nun werde die Mannschaftsstärke «planmäßig wieder auf die tatsächliche Planungsanzahl umgestellt».

Flugbegleitende fürchten Verwässerung des Produkts

Lufthansa verspricht, dass Gäste von der Anpassung nichts merken sollen. Doch in den Reihen der Crews überwiegt die Skepsis: Sie fürchten, dass weniger Personal in der First Class den Kern des Produkts verwässert – und damit genau das gefährdet, was Allegris eigentlich leisten soll.

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