Letzte Aktualisierung: um 16:56 Uhr

Absturz der Boeing 737 Max

Ethiopian-Wrackteil erinnert an Lion-Air-Unglück

Nase nach unten: Ein an der Absturzstelle von Flug ET302 gefundenes Teil deutet laut Berichten darauf hin, dass die Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines für den steilen Sinkflug ausgerichtet war.

Als die US-Luftfahrtbehörde FAA am Mittwoch (13. März) das Grounding der Boeing 737 Max auch in den Vereinigten Staaten anordnete, verwies sie zur Begründung nicht nur auf neu ausgewertete Satellitendaten zum abgestürzten Flug ET302. Sie erklärte auch, es gebe neue Hinweise von der Unfallstelle in Äthiopien, die nun analysiert worden seien. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll es sich dabei um eine Spindel handeln, die für die Trimmung des Höhenleitwerks zuständig ist.

Laut einem den Ermittlungen nahestehenden Informanten deuten erste Untersuchungen darauf hin, dass die Spindel im Moment des Unglücks so positioniert war, dass die Nase des Jets nach unten gedrückt wird. Das würde darauf hindeuten, dass die Piloten es womöglich nicht fertig brachten, eine Automatik auszuschalten, welche die Nase des Fliegers nach unten drückt. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass ein Teil des Höhenleitwerks gefunden worden sei, dessen Position an die Einstellungen der abgestürzten 737 Max von Lion Air erinnerten. Bei beiden Unglücksflügen gab es Probleme nach dem Start und inkonsistentes Flugprofil.

Auslieferungen ausgesetzt

In der Boeing 737 Max ist ein umstrittenes System namens MCAS installiert. Es soll bei hohen Anstellwinkeln einen Strömungsabriss zu verhindern, in dem es unter bestimmten Umständen das Höhenruder des Jets so trimmt, dass die Nase des Fliegers automatisch nach unten geht. Im Falle des Lions-Air-Unglücks 2018 besteht der Verdacht, dass ein kaputter Anstellwinkel-Sensor das MCAS durch falsche Daten aktiviert haben könnte, und die Piloten versuchten, das System zu übersteuern, statt es vollständig auszuschalten.

Hersteller Boeing erklärte derweil, dass man mit der Produktion der 737 Max fortfahre. Die Auslieferungen der Flugzeuge dieses Typs würden vorerst allerdings ausgesetzt.