Letzte Aktualisierung: um 19:59 Uhr

Italien

Entmachtung und Ermittlungen bei ITA Airways

Bitte anschnallen, Turbulenzen im Anmarsch! Rund um den geplanten Verkauf an Certares, Air France-KLM und Delta gibt es bei ITA Airways zunehmend Ärger und Aufruhr.

«Es ist ein Projekt, bei dem alle gewinnen und das ITA eine sichere und profitable Zukunft garantiert» – mit diesem Worten warb Alfredo Altavilla noch Ende März im Interview mit aeroTELEGRAPH für einen Einstieg von Lufthansa und MSC bei der italienischen Fluglinie ITA Airways. Doch zur favorisierten Lösung des ITA-Präsident kam es nicht.

Im Bieterprozess setzte sich die Gruppe um den amerikanischen Investor Certares und die Airlines Air France-KLM und Delta durch. Zumindest wurde sie für exklusive Verhandlungen auserkoren. Und Altavilla wurde nun als Präsident der Airline entmachtet.

Verwaltungsrat schafft Fakten

Schon am 12. Oktober übertrug der ITA-Verwaltungsrat die Befugnisse von Altavilla auf den Airline-Chef Fabio Maria Lazzerini. Es folgte ein Streit über die Rechtmäßigkeit dieses Schrittes und kurz sah es aus, als würde eine Entscheidung erst bei der ITA-Hauptversammlung am 8. November fallen.

Doch schon am 20. Oktober bestätigte der Verwaltungsrat den Beschluss. «Der Verwaltungsrat bekräftigt, dass die Hauptaufgabe des Unternehmens darin besteht, sich weiterhin auf den industriellen Plan zu konzentrieren und den eingeschlagenen Weg fortzusetzen», heißt es in einer Mitteilung.

Interne Ermittlungen gegen Manager

Laut italienischen Medien erwägt Altavilla, rechtlich gegen seine Entmachtung vorzugehen. Und das ist nicht der einzige Ärger, der für ITA im Anmarsch ist. Laut der Zeitung La Repubblica läuft bei der Fluggesellschaft eine interne Ermittlung gegen mehrere Manager, deren E-Mail und Whatsapp-Verläufe nun untersucht werden.

Die Beschuldigten sollen demnach versucht haben, den geplanten Verkauf an die Gruppe um Certares zu torpedieren. Mit verzerrten Information über die Investmentfirma und deren Angebot sollen die ITA-Führungskräfte den Versuch unternommen haben, das Konsortium in ein schlechtes Licht zu rücken.