Letzte Aktualisierung: um 21:21 Uhr

Nicht nur höhere Frequenzen

Emirates möchte in den USA wieder wachsen

Tim Clark blickt wieder hoffnungsvoller Richtung USA. Der Chef von Emirates zieht nicht nur höhere Frequenzen in Erwägung, sondern auch neue Ziele in den Vereinigen Staaten.

Präsident Donald Trump hat Emirates im vergangenen Jahr das Leben schwer gemacht. Die Regierung der Vereinigten Staaten sorgte zeitweise dafür, dass auf Flügen aus Städten wie Dubai in die USA keine Laptops mehr im Handgepäck erlaubt waren. Außerdem erließ sie ein Einreiseverbot gegen Menschen aus etlichen Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit.

Mittlerweile hat sich die Lage laut Emirates-Chef Tim Clark jedoch deutlich gebessert. Die meisten Kunden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten würden US-Visa bekommen, sagte er Ende vergangener Woche in London. Mit einem anziehenden Geschäft könnte die Fluglinie wieder eine zweite tägliche Frequenz auf einigen Strecken anbieten, etwa nach Boston oder Los Angeles, so Clark laut dem Reiseportal Skift.

Kleinere Städte mit 787-9 oder 777-8X

Außerdem könnte Emirates auch kleinere US-Städte neu in den Flugplan aufnehmen. Welche das sein könnten, verriet der Airline-Chef jedoch nicht. «Wenn ich das tue, rennt plötzlich jeder nach Washington, um uns davon abzuhalten», sagte Clark mit Blick auf die großen US-Fluggesellschaften und deren Lobbyisten.

Für solche kleineren Ziele dürften wohl auch kleinere Flugzeuge in Betracht kommen, nicht Emirates riesiges Flaggschiff Airbus A380. So hat die Fluglinie etwa 40 Boeing 787-10 bestellt und kann dabei noch umsteigen auf das Modell 787-9 mit größerer Reichweite. «Stellen Sie sich vor, eine 787-9 fliegt in diese Städte oder sogar eine 777-8», sagte Clark.

Keine Verpflichtung

Der Emirates-Chef wollte dabei explizit nicht ausschließen, dass man künftig neue Flüge nach dem System der fünften Freiheit anbiete könnte. Dabei handelt es sich um Flüge, die in einem anderen Land zwischenlanden und dort Passagiere aufnehmen. Solche Flüge kann Emirates gemäß dem Open-Skies-Abkommen zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen anbieten.

Doch US-Airlines fürchten, dass Emirates und auch Etihad künftig Stopps in London oder Paris einlegen könnten, um Passagiere Richtung USA aufzunehmen. Im Mai hatten Vertreter der US-amerikanischen Fluglinien gesagt, Emirates hätte zugestimmt, auf entsprechende neue Routen in absehbarer Zukunft zu verzichten. Clark widerspricht: «Es gab in keiner Weise eine Verpflichtung, nicht verbal noch anderweitig.»

Europäische Flughäfen wollen USA-Routen

Emirates erhalte weiterhin Anfragen von europäischen Flughäfen nach Nonstop-Verbindungen in die USA. Allerdings würde Emirates diesen Schritt nur bei einer erstklassige Gelegenheit gehen. «Wenn unterversorgte Märkte da sind und wenn die etablierten Fluggesellschaften dies nicht nutzen und wenn wir die Rechte dazu haben, würden Sie es nicht tun?», fragte Clark rhetorisch.

Zurzeit fliegt Emirates unter der fünften Freiheit von Dubai aus über Athen nach Newark und über Mailand nach New York JFK.