Letzte Aktualisierung: um 13:44 Uhr

Wie Egypt Air überlebte

Die ägyptische Fluglinie litt stark unter den Unruhen im Land und der ganzen Region. Jetzt will sie wieder an die Spitze.

Mehr als 86 Millionen Euro an Verlusten erlitt Egypt Air in Folge des arabischen Frühlings. Die Unruhen erschütterten den Betrieb der Fluggesellschaft in den Grundfesten. Gerade erst hatte sie ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich: Mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und einem Gewinn von fast 17 Millionen für 2010 war man bei der größten Airline des Kontinents ziemlich zufrieden. Doch die Freude hielt nur kurz. Um 50 Prozent verringerte sich der Verkehr in der Zeit zwischen Dezember 2010 und Februar 2011, um satte 80 Prozent der Umsatz. Dabei ist das normalerweise die beste Zeit des Jahres, in der Touristen in Scharen nach Ägypten fliegen um Sonnen zu tanken.

Um den Schaden noch irgendwie zu begrenzen, beschloss Egypt Air in der Folge, zwischen Februar und März 25 seiner 62 Flieger am Boden zu lassen. So konnte man vor allem auf den internationalen Routen die Kosten von Wartung, Versicherung und Betrieb reduzieren. Auch dank der Mitarbeiter hat sich das Unternehmen laut Egypt-Air-Präsident Hussein Massoud verhältnismäßig gut aus der Krise manövrieren können. Sie hätten sich in der Krise überdurchschnittlich engagiert. Auch haben etwa einige Mitglieder des Vorstands auf ihre Vergütung verzichtet.

Die Zeichen stehen auf Expansion

Daher will Massoud nun stärker denn je aus der Krise hervorgehen. Schon im September sei die Auslastung der Flieger wieder auf ein Niveau von 85 Prozent im Vergleich vor dem arabischen Frühling geklettert, sagte er laut dem Magazin Jeune Afrique. Und nun stehen die Zeichen auf Expansion – vor allem in Afrika. Die Anzahl der wöchentlichen Flüge soll sich dieses Jahr auf 512 erhöhen, 19 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der angeflogenen Ziele von 17 auf 25. Dabei sollen auch Partnerschaften mit South African Airways und Ethiopian Airlines helfen.

Schon im November hat Egypt Air zwei neue Routen von Kairo nach Juba im Südsudan und nach Abuja in Nigeria eröffnet. Die Flüge nach Tripolis und Benghasi wurden wieder aufgenommen, die Rotationen nach Addis Abeba, Tunis, Algier, Casablanca, Lagos, Kano und Accra erhöht.