Dreamliner von El Al: Geriet auf Abwege.
Nach Kriegsausbruch

Dreamliner von El Al flog versehentlich über Libanon

Weil sie Gewitterwolken umfliegen musste, geriet eine Boeing 787 versehentlich für ein paar Minuten in den libanesischen Luftraum. El Al hat jetzt die Schulung der Crews verbessert.

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Nur wenige Fluggäste bekamen wohl etwas davon mit. Denn als Flug LY21 am 10. Oktober mit rund anderthalb Stunden Verspätung in Tel Aviv startete, war es bereits 2:30 Uhr nachts. Zu jenem Zeitpunkt war das Wetter garstig. Gewitterwolken lagen über dem Nordwesten von Israel. Und die wollte die Crew von El Al umfliegen.

Während die Dreamliner auf dem Weg nach Fort Lauderdale früher von Tel Aviva aus direkt aufs Meer hinausflogen und seit Ausbruch des Krieges nach einem kurzen Flug nach Norden nach Westen abdrehen, war es dieses Mal anders. Wegen der ungünstigen Wetterlage musste die Cockpitbesatzung von El Al eine andere Route wählen. Nach Absprache mit der Flugsicherung und der israelischen Luftwaffe steuerten sie mit der Boeing 787-8 Richtung Norden, vorbei am Berg Meron.

Hochburg der israelfeindlichen Hisbollah-Milizen

Nach rund zehn Minuten geriet das Flugzeug auf seiner ungewöhnlichen Route in den libanesischen Luftraum, wie die Zeitung Israel Hayom berichtet. Die Boeing 787 mit dem Kennzeichen 4X-ERD überquerte zwischen Ramyah und Marwahin die Grenze des verfeindeten Staates. Da bemerkte die Crew von El Al den Fehler, den Flugsicherung und Luftwaffe verursacht hatten.

Flugroute von Flug LY21 vom 10. Oktober. Bild: Flightradar24

Der Dreamliner drehte ab, überquerte die Stadt Qlaileh und flog dann aufs Meer hinaus. In einem Bogen nach Südwesten verließ er den Luftraum des Libanons. Das ist insofern heikel, als dass der Libanon und Israel verfeindet sind. Der Süden des Libanons ist zudem die Hochburg der israelfeindlichen Hisbollah. So kam es gerade am Sonntag (10. Dezember) zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und den islamistischen Milizen an der Grenze.

Große Belastung für Crew

Gemäß dem Bericht der Zeitung Israel Hayom hat El Al den Zwischenfall inzwischen untersucht. Als Ursache wurde neben den Fehelern der Flugsicherung ausgemacht, dass der Krieg zwischen der Hamas und Israel zu jenem Zeitpunkt erst kurz andauerte. Die Crew sei mit der neuen Flugroute noch nicht vollständig vertraut gewesen. Die Intensität der Situation habe zudem eine großen Belastung dargestellt. Als Folge wurden alle Pilotinnen und Piloten nochmals über die neuen Vorgehensweisen geschult.

«In den ersten Tagen der Kämpfe war es aus Sicherheitsgründen notwendig, bestehende Flugrouten zu ändern, aber darüber hinaus können wir nicht ins Detail gehen», erklärte ein Sprecher von El Al gegenüber der Zeitung. «Wir betonen, dass die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung zu keinem Zeitpunkt gefährdet war und dass die Sicherheit der Passagiere für El Al oberste Priorität hat.»

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