Letzte Aktualisierung: um 20:58 Uhr

Mallorca im Visier

Deutsche Regierung prüft Verbot von Auslandsurlaub

Viele Deutsche planen Osterurlaub im Süden. Nun prüft die deutsche Regierung, Ferien auf Mallorca und Co. vorübergehend zu untersagen. Das wäre fatal für Eurowings und Co.

Die Reisebranche war erfreut. Auch wenn noch viele Fragen offen waren, sah es am Dienstag (23. März) so aus, als könnten Zehntausende Deutsche ihren Osterurlaub auf Mallorca verbringen, ohne nach der Rückkehr in Quarantäne zu müssen. Dazu sollten die Airlines dafür sorgen, dass die Passagiere vor der Rückreise auf Covid-19 getestet werden.

Doch am Mittwoch (24. März) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zuerst ihren eigenen Beschluss zur Osterruhe wieder kassiert, der unter anderem Ladenschließungen an Gründonnerstag vorsah. Und nun erwägt die Bundesregierung einen weiteren Kurswechsel. Sie prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend unterbunden werden können. «Das wird jetzt von den zuständigen Ressorts überprüft», sagte eine Regierungssprecherin. Es bestünden aber «große verfassungsrechtliche Hürden».

Bundesländer an der Küste werben für Urlaub im Inland

Die Zeitung Bild zitiert Bundeskanzlerin Merkel mit den Worten, es «kann nicht sein, dass man sich nicht 15 Kilometer von Wohnort entfernen soll, aber 1500 Kilometer fliegen darf». Andere Politiker hatten sich zuvor ähnlich geäußert – und dabei teilweise für Inlandsurlaub geworben. So sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther: «Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Bundesregierung einen Urlaub auf Mallorca für sicherer hält als ein Osterwochenende mit Testpflicht in einer Ferienwohnung an Nord- oder Ostsee.»

Wie die Bundesregierung den Urlaub im Ausland untersagen will, ist unklar. Sollte es aber so kommen, würde das immensen Schaden bedeuten für die Fluggesellschaften wie Eurowings, Condor, Sundair, Tuifly und Co. Sie haben besonders Richtung Mallorca viele Buchungen verzeichnet und Hunderte zusätzliche Flüge aufgelegt.