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Nager im Terminal

Der Flughafen Frankfurt hat ein Mäuseproblem

Im Flughafen Frankfurt sind die Mäuse los. Lounges, Bäckereien, Gates - die kleinen Nager werden von Reisenden immer wieder gesichtet. Das ist heikel. Jetzt werden die Tiere gejagt.

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Sie können sehr niedlich sein – allerdings nicht, wenn sie gerade unter einem Sessel in der Flughafenlounge hervorschauen. Denn dort gehören Mäuse definitiv nicht hin. Offenbar ist das aber dennoch der Fall. Ein auf dem Portal Tiktok veröffentlichtes Video zeigt, wie in der Senator-Lounge von Lufthansa in Frankfurt eine Maus umherläuft. Das Problem beschränkt sich aber nicht auf die Lounge.

Ein anderes Video zeigt die Nager im Terminal 1 des größten deutschen Flughafens. Leserinnen und Leser berichteten in den vergangenen Wochen immer wieder von Maus-Sichtungen in Frankfurt. Wer darauf achtet, sieht gut versteckt auch Mausefallen, die im Terminal aufgestellt sind.

Probleme bei einer Bäckerei

Auch der Bereich The Squaire beim Fernbahnhof, wo sich Hotels und Restaurants befinden, ist betroffen. Auf dem Hygieneportal des Ordnungsamtes der Stadt Frankfurt wird der Mäusebefall einer Bäckerei thematisiert. «Die in der Betriebsstätte hergestellten, verarbeiteten und in den Verkehr gebrachten Lebensmittel waren einer Kontaminationsgefahr ausgesetzt», heißt es dort.

«Mäusekot befand sich mehrfach auf dem Regalboden unterhalb des Handwaschbeckens, auf der Fläche unterhalb der Schubladen/Kühltisch, auf der Regalfläche unterhalb der Kaffeemaschine, Fraßspuren befanden sich an Lebensmitteln wie Schokoriegel sowie an der Kabelisolierung», so das Frankfurter Ordnungsamt weiter.

Winterzeit verstärkt das Problem

Das ist gefährlich. «Hausmäuse können eine Reihe von Krankheiten auf den Menschen übertragen, zum Beispiel Salmonellen, Typhus und die Weilsche Gelbsucht», schreibt das deutsche Umweltbundesamt. Ein starker Befall bedeute «eine akute Gesundheitsgefährdung». Die Tiere machen aber nicht nur Lebensmittel durch Verschmutzung mit Kot und Urin ungenießbar, sie schädigen auch Einrichtungsgegenstände durch ihre Nagetätigkeit. «So können durch Benagen der Isolierung an elektrischen Leitungen Kurzschlüsse und Brände entstehen.»


Eine von 5000 Mausköder am Flughafen Frankfurt. Bild: aeroTELEGRAPH

Der Flughafen Frankfurt ist sich des Problems bewusst. Man sei aufgrund der Größe fast schon wie eine Stadt, erklärt ein Sprecher. Und da gebe es manchmal auch dieselben Probleme.  Dass es jetzt häufiger zu Sichtungen komme, liege auch an der Jahreszeit. Denn drin ist es auch für Mäuse schlicht gemütlicher. «Im Winter sind die Tiere aufgrund der niedrigeren Temperaturen weniger draußen unterwegs.»

Fraport optimistisch

Bei Flughafenbetreiberin Fraport ist man aber überzeugt, dass man das Mäuseproblem in den Griff bekommt. Dafür arbeite man mit Spezialisten zusammen und habe im ganzen Flughafenbereich rund 5000 Fallen aufgestellt.