Flieger von United: Die US-Airline verzeichnete diesen März bereits eine Millionen weniger Passagiere als im Vorjahr.

Einbruch der UmsätzeUnited-Chefs: «Es wird noch schlimmer»

In einem Brief wendet sich die Chefetage von United Airlines an die Mitarbeiter. Sie berichtet von massivem Umsatzverlust und bereitet die Belegschaft auf Gehaltskürzungen vor.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Das Coronavirus hat auch die USA mittlerweile fest in ihrem Griff: Am Montag (16. März) ist in den Vereinigten Staaten die Zahl der Infizierten auf über 3.600 angestiegen, 66 Menschen sind am Virus gestorben. Die Notenbank senkte ihren Leitzins auf null, um die Folgen für die Wirtschaft zu lindern.

Am Wochenende ist die von Präsident Donald Trump angeordnete Reisesperre für Länder aus Europa auf das Vereinigte Königreich und Irland ausgeweitet worden. Nicht nur europäische Airlines trifft die sie ins Mark. Auch amerikanische Fluglinien leiden. Diese dürfen nur noch Bürger der USA mitnehmen und mit Crews fliegen, die während 14 Tagen nicht mehr in Europa waren.

Mehr als eine Million Passagiere weniger

American Airlines reduziert die internationale Kapazität vom 16. März bis zum 6. Mai gegenüber dem Vorjahr um 75 Prozent. Delta baut das Angebot insgesamt um 40 Prozent ab. Auch Konkurrentin United Airlines plant massive Kürzungen.  In einem Brief an die Angestellten erklären Chef Oscar Munoz sowie Präsident Scott Kirby die düstere Situation mit klaren Worten und Zahlen: Der März sei normalerweise der geschäftigste Monat. «Aber in diesem Jahr haben wir allein in den ersten beiden Märzwochen mehr als eine Million Kunden weniger an Bord gehabt als im Vorjahr», sagen die Manager.

Die Fluglinie geht laut Munoz und Kirby davon aus, dass ihr Umsatz im März um 1,5 Milliarden Dollar tiefer liegen wird als im März 2019. «Die schlechte Nachricht ist, dass es noch schlimmer wird. Wir erwarten, dass sowohl die Zahl der Kunden als auch die Einnahmen in den kommenden Tagen und Wochen stark zurückgehen werden», so Munoz und Kirby.

Mitarbeiter müssen sich auf Gehaltskürzungen einstellen

Bereits vor der Einführung der Reisesperre kürzte United Anfang ihre internationalen Kapazitäten um 20 Prozent und die im Inland um 10 Prozent. Nun streicht die Fluggesellschaft 50 Prozent ihrer Kapazität im April und Mai. Munoz und Kirby rechnen laut dem Schreiben, dass sich «tiefe Einschnitte» bis in den Sommer erstrecken werden.

Hoffnungen auf eine baldige Besserung machen die United-Spitzenmanager nicht. Sie malen ein düsteres Szenario: «Selbst mit diesen Kürzungen erwarten wir, dass die Auslastung auf 20 bis 30 Prozent fallen wird - und das nur, wenn es nicht noch schlimmer wird», sagen die Manager.

Uniteds Topmanager verzichten zuerst

Ihren etwa 100.000 Mitarbeitern kündigen Munoz und Kirby Gehaltskürzungen an. Zwar versuchte die Fluggesellschaft, diesen Schritt mit vielen Mitteln zu vermeiden. So hat sie Einsatzpläne stark angepasst, ein Einstellungsstopp verhängt und bietet ihre Angestellten vermehrt unbezahlten Urlaub an. «Angesichts der Schwere der Situation erscheint [das Vermeiden von Lohnkürzungen - Anmerkung der Redaktion] nicht mehr realistisch», schreiben Munoz und Kirby in dem Brief weiter.

Den Rotstift in Sachen Gehälter setzte United bislang nur in der Chefetage an. Geschäftsführer Munoz verzichtet derzeit auf sein gesamtes Gehalt. Bei den restlichen Führungsposten werden die Gehälter um 50 Prozent gekürzt.

Mehr zum Thema

Flugzeug von Lufthansa: Nur noch die wenigsten heben ab.

Lufthansa fährt Betrieb auf Minimum herunter

Airbus A319 von Austrian Airlines: Bleibt bald am Boden.

Austrian stellt den Betrieb vorübergehend ein

Desinfektion bei Vietnam Airlines: Das Personal wird durch spezielle Anzüge geschützt.

So wird ein Flugzeug in Corona-Zeiten gereinigt

Anflug: Heute landen wir auf einem Inselflughafen.

Wie gut kennen Sie sich mit Inselflughäfen aus?

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin