Während Airbus und Boeing den Markt für große Verkehrsflugzeuge unter sich aufgeteilt haben, sieht es in der Business Aviation anders aus. Allein im Segment der Light Jets, also Flugzeuge mit vier bis acht Sitzplätzen für kurze bis mittlere Strecken, konkurrieren sechs große Hersteller um die Gunst der Kunden.
Syberjet will stark wachsen
Syberjet hat seinen Hauptsitz in Chandler, Arizona. Nach eigenen Angaben will das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten in den kommenden vier Jahren auf 1500 erhöhen. Wie viele Mitarbeiter Syberjet derzeit beschäftigt, gibt das Unternehmen nicht an. Syberjet wirbt damit, mehr zu bieten als nur Geschwindigkeit: «Wir bauen Flugzeuge, die Rekorde brechen und weiterfliegen, während andere zum Tanken anhalten müssen».
Rekorde brechen will der Hersteller mit der Syberjet SJ36, einem Weiterentwicklung der Vorgängerin SJ30. Deren Ursprünge bis in den 1980er-Jahre zurückgehen. Die Kabine des neuen Modells ist 1,22 Meter länger als die ihrer Vorgängerin und kombiniert eine überarbeitete Aerodynamik mit modernster Avionik.
Herzstück der SJ36 ist das Cockpit
Das Cockpit ist das Herzstück: Ausgestattet mit sechs hochauflösenden Touchscreens, einem integrierten Flugmanagementsystem mit Autopilot und Autothrottle sowie FADEC (Full Authority Digital Engine Control). Dieses System steuert die Triebwerke vollständig digital, reduziert manuelle Eingriffe und optimiert so Verbrauch und Sicherheit. Geflogen wird die SJ36 von nur einem Piloten oder Pilotin.
Blick in die Kabine. Syberjet
Mit einer geplanten Reichweite von bis zu 3000 Seemeilen, das entspricht etwa 5556 Kilometern, soll der SJ36 Nonstop-Verbindungen bedienen, die bisher größeren Businessjets vorbehalten waren – etwa von Los Angeles nach Hawaii oder von der Ostküste der USA nach Europa. Die maximale Reisegeschwindigkeit liegt bei Mach 0,88 bzw. rund 950 km/h. Welche Triebwerke zum Einsatz kommen, hat Syberjet bisher nicht offiziell bekannt gegeben.
Syberjet will SJ36 abheben lassen
Laut Hersteller können die künftigen Betreiber die Kabine außerdem per Fernzugriff vorkonditionieren, Diagnosen ausführen und Avionik und Datenbanken drahtlos über ein Smartphone, Tablet oder einen Computer aktualisieren. Platz bietet der Jet bis zu acht Passagieren.
Die ersten Testflüge sollen 2027 beginnen, die Zertifizierung und die ersten Auslieferungen sind für 2032 geplant. Der voraussichtliche Preis liegt bei 14 Millionen Dollar.
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