Nach Jahren der Spekulationen hat der amerikanische Hersteller von Businessjets die G300 offiziell vorgestellt.
Mittlerweile läuft es bei Gulfstream nach einigen Verzögerungen wieder rund. Im vergangenen Jahr startete der Hersteller aus den USA endlich mit der Auslieferung seines größten Langstreckenjets, der Gulfstream G700. Seit August wird zudem die G800 ausgeliefert, dem Modell mit der größten Reichweite des Angebots.
Schon vor rund fünf Jahren hat der Hersteller mit der G500 und G600 auch modernisierte Versionen der kleineren Langstrecken-Geschäftsflugzeuge auf den Markt gebracht. Die beiden Modelle haben die Nachfolge der G450 und der G550 angetreten. Gerüchte gab es schon länger, dass Gulfstream an einer neuen Version des Mittelklasse-Modell G280 arbeitet.
Vor einem Jahr gab es Spekulationen, dass Gulfstream sein neues Modell bereits einen Monat später auf der Businessjet-Messe NBAA-BACE in Las Vegas vorstellen könnte. Doch Firmenpräsident Mark Burns ließ sich mehr Zeit. Am 29. September war es dann so weit: Im Rahmen einer exklusiven Kundenveranstaltung am Stammsitz in Savannah im Bundesstaat Georgia präsentierte das Unternehmen die G300.
Gulfstreams G300 bietet Platz für bis zu zehn Passagiere, genau wie die Vorgängerin G280. Die maximale Reichweite beträgt 6667 Kilometer bei Mach 0,80, das sind etwa 980 Kilometer pro Stunde, oder 5556 Kilometer bei Mach 0,84, was rund 1030 Kilometer pro Stunde entspricht. Die maximale Reiseflughöhe liegt bei 45.000 Fuß, rund 13.700 Metern. In 41.000 Fuß entspricht der Kabinendruck einer Höhe von 1463 Metern. Damit bietet das Flugzeug den besten Kabinendruck in seiner Klasse, wie der Hersteller versichert.
Angetrieben wird der neue Midsize-Jet von Zwei Honeneywell HTF7250G-Triebwerken mizt mit jeweils 33,9 Kilonewton Schub. Die größte Neuerung der G300 ist die Avionik auf Basis des Honeywell Epic 2 Harmony-Systems. Das Cockpit ist mit sechs Touchscreens ausgestattet und nutzt eine intelligente Flugphasen-Unterstützung, die Piloten eine besonders benutzerfreundliche Technologie bietet.
Ein 3D-Geländedisplay zeigt Start- und Landebahnen sowie das umliegende Gelände realistisch dar und verbessert so die Situationswahrnehmung der Piloten. Zudem hilft das preisgekrönte Predictive Landing Performance System von Gulfstream: Es berechnet den genauen Haltepunkt auf der Landebahn und zeigt ihn in Echtzeit an. Das soll Landungen präziser und sicherer machen.
Zwar hat der Gulfstream-Präsident auf der Veranstaltung schon ein maßstabsgetreues Modell der G300 sowie Fotos aus der Produktion gezeigt. Zum Zeitplan äußerte sich Burns allerdings nicht. Branchenexperten gehen jedoch davon aus, dass die Auslieferungen im ersten Halbjahr 2028 beginnen werden.
Die G300 wird – wie bereits ihre Vorgängerin, die G280 in Israel gefertigt. Gulfstream Aerospace hatte im Jahr 2001 die Firma Galaxy Aerospace, eine Tochtergesellschaft von IAI, für rund 330 Millionen Dollar übernommen.