Das Terminal: Hoffen auf weitere Flüge.

BudweisFlughafen bekommt drei Jahre nach Eröffnung erstmals Flüge

Der ehemalige tschechische Militärflughafen wollte Billig- und Charterfluglinien anziehen. Doch statt Reisende zogen Flüchtlinge im neuen Terminal ein. Jetzt ändert sich das: Budweis bekommt 2023 erste Flüge.

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Fast wäre das neue Terminal der perfekte Drehort für eine weitere Sendung der Serie Lost Places geworden. Vor etwas mehr als drei Jahren wurden der 5000 Quadratmeter große Neubau und die dazu gehörige Infrastruktur ihrer Bestimmung übergeben. Doch etwas fehlte für den Betriebsstart: die offizielle Zulassung. Und so blieb der Flughafen Budweis verwaist.

Das neue Terminal stand deshalb lange leer, zuletzt fand es Verwendung als Flüchtlingszentrum. Nur einige Sportflugzeuge drehten daneben ihre Runden. Das 28 Millionen Euro Projekt eines internationalen Airports, das im Jahr 2005 nach dem Abzug des tschechischen Militärs durch die Politik der Stadt und der Region initiiert wurde, drohte zur Investitionsruine zu werden.

Zerstrittene Gesellschafter

Dabei waren die Pläne des Betreibers des Letiště České Budějovice groß. So wurde einst davon gesprochen, dass der neue tschechische Flughafen optimale Voraussetzungen biete, um die Bedürfnisse der Billigfluglinien und Reiseveranstalter zu befriedigen. Von bis zu 600.000 Reisenden pro Jahr war die Rede, wobei ein profitabler Betrieb bereits ab 80.000 Gästen gewährleistet sein sollte.

Nach mehrmaligen Verschiebungen sollten im Mai 2020 erste internationale Linienflüge in Budweis abheben. Doch dazu kam es nie, den der Ausbruch der Pandemie drohte dem Projekt den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Schließlich zerstritten sich die beiden Gesellschafter, was im Jahr 2020 zum Ausstieg der Stadt Budweis führte. Seitdem ist der Kreis Südböhmen der alleinige Besitzer.

Einst Militärflugplatz

Die Geschichte des Flughafens Budweis reicht bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Zum ersten Mal hob anlässlich eines Flugtages am 27. Juni 1937 eine Maschine ab. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Airport für die Ausbildung der deutschen Luftwaffe genutzt. Im Jahr 1947 nahm Nationalairline CSA den zivilen Flugverkehr auf der Strecke Prag - Budweis auf. Doch bereits nach wenigen Monaten entschied die Regierung, das Gelände exklusiv als Stützpunkt für das tschechoslowakische Militär zu nutzen.

Nach dem Abzug des Militärs im Jahr 2005 sollte der Flughafen Budweis mit seiner 2500 Meter langen Piste für den kommerziellen Flugverkehr finden. Die Politik hatte die Vision eines lebendigen Charterverkehrs. Mit den Flughäfen Prag, Brno (Brünn), Linz und Wien liegen allerdings gleich vier internationale Flughäfen im Einzugsgebiet von rund 200 Kilometer von Budweis.

Auch die Politik verlor die Hoffnung

Gerade dem nur 90 Kilometer entfernten Flughafen Linz wollte Budweis Passagiere abwerben. Doch dazu kam es nie. Zwar kämpft der oberösterreichischen Flughafen genauso wie der tschechische Flughafen Brno seit Jahren um die Aufnahme neuer Linienverbindungen. Beide können jedoch ein vielfältiges Charterprogramm verweisen.

Selbst die Politiker glaubte deshalb zuletzt nicht mehr so recht an einen Erfolg des Flughafenprojektes. Nachdem man aber nun die notwendigen Zulassungen sowie den Iata-Code JCL bekam, gab vor kurzem Südböhmens Kreishauptmann Martin Kuba die Aufnahme eines ersten Charterfluges ab Budweis bekannt. «Fast niemand hat mehr daran geglaubt, umso mehr freue ich mich, dass wir im Sommer 2023 starten», sagte er.

Flüge nach Antalya und Rhodos

Ab August 2023 führt der tschechische Reiseveranstalter Cedok zwei Mal wöchentlich Flüge ab Budweis durch. Eine Boeing 737-800 von Smartwings wird nach Rhodos und Antalya fliegen. Und so träumt der Flughafenbetreiber weiter. Neben weiteren Charterflügen hofft er auf Linienverbindungen nach Frankfurt und zu anderen Drehkreuzen.

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