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British Airways’ kleine Französin

Die britische Fluggesellschaft investiert in mehr Frequenzen und neue Flieger für ihre unprofitable französische Tochter Open Skies. Das ärgert vor allem Air France.

Es ist der kleine Stachel im Fleisch, der einen nicht umbringt, aber doch immer schmerzt. Im Falle von Air France heißt der Stachel Open Skies. Mit der Gründung der französischen Mini-Fluggesellschaft im Jahr 2008 griff British Airways die französische Konkurrentin auf ihrem Heimmarkt an. Open Skies flog seither mit ihren drei Boeing B757 zwei Mal täglich von Paris nach Newark. Das Management setzte dabei ganz bewusst auf den Flughafen Orly als Basis. Denn der ist vom Pariser Stadtzentrum aus schneller zu erreichen als der ungleich größere Charles de Gaulle. Und damit ist er für Geschäftsreisende eine überaus interessante Alternative.

Und genau auf diese Passagiere fokussiert sich Open Skies. Lange flog die Airline ausschließlich mit einer Business- und Premium-Economy-Bestuhlung über den Atlantik. Letzten Sommer führte sie aber auch eine Economy-Klasse ein. Damit will sie die Passagiere gewinnen, die zwar geschäftlich unterwegs sind, deren Unternehmen aber kleiner Budgets haben. Geboten wird indes mehr als anderswo.

Neu auch nach New York JFK

Nun geht Open Skies noch einen Schritt weiter. Sie fliegt neu nicht mehr nur nach Newark, sondern mit einer zusätzlichen Frequenz von Paris Orly auch nach New York JFK. Die Passagiere hätten so die Wahl und könnten je nachdem auch beim einen New Yorker Flughafen ankommen und beim anderen abfliegen, so das Unternehmen.

Doch für British Airways war Open Skies bislang ein Verlustgeschäft. Es ging den Briten vor allem darum, mit London und Paris in den beiden wichtigsten europäischen Metropolen präsent zu sein und das Feld in der französischen Hauptstadt nicht Air France zu überlassen. Deshalb glaubt British Airways auch weiter an ihre kleine französische Tochter. Und gibt für sie auch kräftig Geld aus.

Neue Flugzeuge für die Flotte

In den nächsten Jahren soll bei Open Skies kräftig investiert werden. «Wir wissen, dass wir nur mit sechs oder sieben Flugzeugen profitabel werden können», erklärt Open-Skies-Chef Patrick Malval der Tageszeitung Le Figaro. Er erwartet in Bälde weitere B757. Damit sollen dann die Frequenzen erhöht und neue Destinationen angeflogen werden. Irgendwann wird es dann auch neue Flugzeuge geben. Denn die Maschinen von B757 sind mit zwanzig Jahren bereits ziemlich alt.