Von Spirit Aerosystems an Boeing gelieferte Rümpfe: Das Problem liegt am Heck, an den Verbindungspunkten zum Seitenleitwerk.
Heck-Defekt

Boeings neues 737-Max-Problem könnte schon vier Jahre alt sein

Es ging aufwärts für die 737 Max. Doch ein Problem beim Rumpf-Zulieferer brockt Boeing nun Schwierigkeiten ein. Der Defekt könnte schon sehr lange bestehen.

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Eigentlich sah es gut aus für die 737 Max. Boeing freute sich kürzlich, dass auch elf chinesische Fluggesellschaften das Modell wieder einsetzen. Stan Deal, bei Boeing für den Bereich Verkehrsflugzeuge zuständig, erklärte, man werde die monatliche Produktionsrate der 737 Max «sehr bald» erhöhen. Und bei den Auslieferungen überholte der amerikanische Flugzeugbauer dank der Max im ersten Quartal 2023 seit langer Zeit mal wieder Airbus.

Doch jetzt gibt es einen herben Rückschlag. Denn am Donnerstag (13. April) gab der Hersteller bekannt, dass es Problemen durch einen neu entdeckten Defekt beim Max-Zulieferer Spirit Aerosystems gibt, der im Auftrag von Boeing den Rumpf der Max baut.

Verbindung zwischen Seitenleitwerk und Rumpf

Spirit hatte Boeing am Tag zuvor informiert, dass es um zwei der insgesamt acht Verbindungspunkte geht, an denen das Seitenleitwerk am Rumpf befestigt wird. Bei der Installation sei «ein nicht standardisierter Herstellungsprozess» verwendet worden. Betroffen sind bestimmte, noch nicht ausgelieferte oder sich noch in Produktion befindliche 737 Max 7, Max 8 und Max 8-200 sowie Jets der 737-Militärversion P-8.

«Es handelt sich nicht um ein unmittelbares Flugsicherheitsproblem und die in Betrieb befindliche Flotte kann weiterhin sicher betrieben werden», so Boeing in einer Erklärung. «Allerdings wird das Problem wahrscheinlich eine beträchtliche Anzahl von nicht ausgelieferten 737-Max-Flugzeugen betreffen, sowohl in der Produktion als auch im Lager.»

Man rechne durch die erforderlichen Arbeiten kurzfristig mit geringeren Auslieferungen.

Fehler könnte schon vier Jahre alt sein

Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA erklärte, dass sie «auf der Grundlage der von Boeing vorgelegten Fakten und Daten die Einschätzung des Unternehmens bestätigt hat, dass kein unmittelbares Sicherheitsproblem besteht». Boeing und Spirit haben mit Inspektionen begonnen und werden Nacharbeiten an betroffenen Jets vornehmen müssen.

Allerdings abreitet Boeing auch noch daran, das ganze Ausmaß der Schwierigkeiten zu verstehen. Denn Spirit teilte mit, dass das Problem möglicherweise schon vier Jahre alt sei. Das würde bedeuten, dass es auch die meisten Flieger betreffen könnte, die seit dem Max-Grounding nach zwei tödlichen Unglücken gebaut wurden. Seitdem der Jet wieder abheben darf, gab es mehr als 750 Auslieferungen, darunter auch die nicht betroffene Max 9.

Auch ausgelieferte 737 Max betroffen?

Bis weitere Analysen vorliegen, wollte sich Boeing laut der Zeitung Seattle Times noch dazu äußern, ob auch einige bereits in Betrieb befindliche 737 Max nachgebessert werden müssen. Man werde feststellen, «welche Maßnahmen, wenn überhaupt, für die in Betrieb befindliche Flotte erforderlich sind», erklärte der Flugzeugbauer.

Ron Epstein, Finanzanalyst mit Luftfahrt-Spezialisierung bei der Bank of America, zeigte sich gegenüber dem Blatt verwundert über den Fehler und sagte: «Wie konnten sie das vier Jahre übersehen, wo sie doch alles mit einem feinzahnigen Kamm hätten prüfen müssen?»

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