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Details zum Stretch-Dreamliner

All Nippon Airways ordert weitere B787 bei Boeing. Viele Airlines wünschen sich aber ein grösseres Modell. Nun gibt es zur B787-10 neue Informationen.

Seit mehr als einem Jahr wird inzwischen die erste Version des Dreamliners ausgeliefert. 500 Bestellungen sammelte Boeing bislang für die B787-8 ein. Die Auslieferung der etwas längeren B787-9 soll schon 2014 folgen. Die gestreckte Variante des Dreamliners kann bislang 300 Order verzeichnen. Am Freitag (21. September) kamen zur Freude des amerikanischen Flugzeugbauers nochmals weitere elf hinzu. Erstbesteller All Nippon Airways orderte elf Stück der B787-9. Sie sollen zwischen 2018 und 2021 ausgeliefert werden und die heutigen Boeing B777-200 in der Flotte der japanischen Fluggesellschaft ersetzen. ANA hatte schon 55 Dreamliner geordert.

Mit B787-8 und B787-9 aber haben die Fluggesellschaften noch nicht genug. Schon oft wurde der Ruf nach einem Stretch-Dreamliner laut, der B787-10. Doch wann genau und sogar ob der Flieger überhaupt produziert wird, will Boeing noch nicht entscheiden. Dennoch könnte man die Tatsache, dass Zivilluftfahrtsleiter Ray Conne nun Details zum möglichen Aussehen des neuen Flugzeuges gibt, als Zeichen dafür werten, dass es schliesslich doch bald kommt. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, sprach Conner auf einer Analystenkonferenz von Morgan Stanley auch über die B787-10. Die wichtigste Frage beim Design des neuen Dreamliners sei, ob man ein neues Fahrwerk bauen müsse. Zur Größe sagte er nur so viel: Zwei zusätzliche «Donuts» wären nötig, also Sektionen im Rumpf des Flugzeuges. Schon früher war bekannt, dass die B787-10 290 bis 310 Passagieren fassen soll. Sie würde mit 69 Metern rund 14 Meter länger sein als das Erstmodell B787-8, das rund 250 Passagiere fasst. Die B787-9 kann 290 Personen transportieren. Die Reichweite des Stretch-Dreamliners sollte laut Boeing-Aussagen rund 15’700 Kilometer betragen.

«Keine Eile»

Doch Boeing hüllt sich weiter in Schweigen, was die Produktion betrifft. «Wir haben keine Eile dabei, eine Antwort zu finden», sagte Dreamliner-Chefingenieur Mike Sinnett erst kürzlich. Der Markteintritt gegen Ende des Jahrzehnts wäre wohl am wahrscheinlichsten, so der Manager. Falls man den Flieger überhaupt baue, wohlgemerkt. Auch da will sich der Flugzeughersteller nicht festlegen. «Wir sind noch nicht einmal so weit, dass wir dem Aufsichtsrat davon berichten», sagt Sinnett. Eine Entscheidung werde man gegen Ende dieses Jahres treffen.

Was die Ziele für die Produktion des aktuellen Modells betrifft, sieht sich Boeing auf Kurs. Der Flugzeugbauer produziert momentan 3,5 der Flieger pro Monat. Bis Ende des Jahres sollen es fünf sein, bis Ende 2013 sogar 10. Man habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Ziele erreicht werden, heißt es aus Seattle. Und auch bei den Zulieferern glaubt man an Boeing. Wie ein Informant aus Zulieferkreisen der Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sei man sehr zuversichtlich, dass die Amerikaner die Ziele ohne Probleme einhalten.