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Austrian Airlines macht noch etwas mehr Verlust

Das erste Quartal 2022 war bei Austrian Airlines zunächst von den höchsten bisherigen Corona-Infektionszahlen und einem nach wie vor dünnen Flugplan gezeichnet. Neben den Omikron-Beschränkungen – die in Österreich strenger waren als etwa in Deutschland und der Schweiz – führten in den ersten Monaten des Jahres auch die stark gestiegenen Treibstoffpreise zu einem erneuten Minus in der Bilanz der Lufthansa-Tochter.

Im März brachte die Verkündung großflächiger Lockerungen der Corona-Regeln in Österreich und ganz Europa einen seit Pandemiebeginn einzigartigen Buchungsboom. Die Reiselust der Austrian-Fluggäste ist erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder durch ein langfristiges Buchungsverhalten erkennbar. «Aktuell verzeichnen wir für die Mai- und Junifeiertage sowie für die Sommerferien wöchentlich zwischen 200.000 und 300.000 Buchungseingänge. Unsere Gäste buchen wieder länger im Voraus – die Sommerferienflieger füllen sich schon jetzt und auch Geschäftsreisen sind wieder im Kommen», so Kommerzchef Michael Trestl.

Im ersten Jahresquartal 2022 war der Umsatz bei Austrian Airlines mit 201 Millionen Euro mehr als drei Mal so hoch wie im Vorjahr (Q1 2021: 61 Millionen Euro), jedoch noch um ein Drittel geringer als im selben Zeitraum 2020 (Q1 2020: 287 Millionen Euro), in den der Beginn der Corona-Pandemie fiel. Ähnlich entwickelten sich die Gesamterlöse der Airline mit einem Anstieg gegenüber 2021 um 220 Prozent auf 208 Millionen Euro (Q1 2021: 65 Millionen Euro, Q1 2020: 304 Millionen Euro).

Die Gesamtaufwendungen sind um 87 Prozent auf 316 Millionen Euro gestiegen (Q1 2021: 169 Millionen Euro, Q1 2020: 440 Millionen Euro). Treibstoffkostenanteil an den Gesamtkosten lag bei rund 30 Prozent.

Das Adjusted Ebit, welches Bewertungsgewinne/-verluste aus Flugzeugverkäufen beziehungsweise -bewertungen aus dem Betriebsergebnis exkludiert, hat sich, unter anderem aufgrund bestehender Reiserestriktionen und gestiegener Treibstoffkosten, mit -109 Millionen Euro gegenüber 2021 (Q1 2021: -105 Millionen Euro) leicht verschlechtert (-5 Prozent), gegenüber 2020 jedoch um 20 Prozent verbessert (Q1 2020: -136 Millionen Euro). Vor der Pandemie, 2019, waren es -99 Millionen Euro im ersten Quartal.

In Summe wurden im ersten Quartal des Jahres 1,1 Millionen Passagiere befördert, und somit fast ein Vierfaches im Vergleich zu 2021 (Q1 2021: 308.000). Auch die angebotenen Sitzkilometer entwickelten sich mit 3,3 Milliarden entlang dieses Trends (Q1 2021: 831.000) und näherten sich jenen des ersten Quartals 2020 (Q1 2020: 4,5 Milliarden). Ebenso stieg auch die Auslastung der Austrian-Airlines-Flüge im ersten Jahresquartal um 10,6 Prozentpunkte gegenüber 2021 auf 63,2 Prozent (Q1 2021: 52,5 Prozent), was 5 Prozentpunkte unter der Auslastung im ersten Quartal 2020 liegt (Q2 2020: 68,2 Prozent).

Das Geschäft auf der Langstrecke lief laut Austrian Airlines sehr gut, besonders nach Nordamerika. Richtung Asien sei die Auslastung schlechter, weshalb die Fracht auf diesen Routen eine wichtigere Rolle spiele. In Europa ziehe auch die touristischen Reisen nach Österreich wieder an, was den schwächeren Businessverkehr kompensiere.