Ticketkauf: Das Amadeus-System wies eine Sicherheitslücke auf.

Amadeus reagiertSicherheitslücke beim größten Buchungssystem

Wegen einer Schwachstelle im Buchungssystem von Amadeus konnten Experten Passagierinformationen verändern. Potenziell wären Millionen von Passagieren betroffen.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Amadeus ist unter den so genannten Global Distribution Systems (kurz GDS) die Nummer Eins der Welt. Die Spanier erreichen einen Marktanteil von 44 Prozent und liegen damit vor den Konkurrenten Sabre, Travelport oder Galileo. Ihr Buchungssystem wird von 141 Fluggesellschaften benutzt, darunter United, Lufthansa oder Air Canada. Nun haben ein israelischer Hacker und die Sicherheitsexperten von Safety Detective ein gravierendes Sicherheitsproblem beim Amadeus ausfindig gemacht.

Damit sind potenziell Millionen von Passagieren betroffen. Auf die Sicherheitslücke wurden die Experten aufmerksam, als sie einen Flug bei der israelischen Fluggesellschaft El Al buchen wollten. Sie erhielten eine unverschlüsselt versandte E-Mail mit einem Link, um ihre Passagierdaten zu überprüfen. Die entsprechende URL lautete: https://fly.elal.co.il/hier-stehen-dann-viele-Zahlen.

El Al gehackt

Das kam den wohlmeinenden Hackern komisch vor. Ihnen gelang es in der Folge, sich durch eine simple Anpassung eines Feldes im Code der Webseite die Namen und die Flugnummer anderer Passagiere zu erhalten. So bekam er Zugriff auf deren Konten im El-Al-Kundenportal. Danach konnten sie deren Meilen transferieren, Mahlzeiten und Upgrades kaufen und sogar die hinterlegten Telefon- und E-Mail-Daten ändern.

Security Detective kontaktierte umgehend El Al sowie Amadeus und schlug ihnen Maßnahmen vor, das Sicherheitsleck zu schließen. Kurz danach bestätigte Amadeus gegenüber dem Fachportal Bleeping Computer die Existenz der Sicherheitslücke. Die Airline und der Informatikkonzern versicherten, das Problem inzwischen gelöst und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen installiert zu haben.

Nicht der erste Vorfall

Der Vorfall ist nicht der erste seiner Art: Im Dezember 2016 zeigten die Experten vom Security Research Lab in Berlin auf, wie Hacker bei den den drei Giganten Amadeus, Sabre, und Travelport mit geringem Aufwand Buchungen manipulieren könnten. Wegen ungenügender Schutzmaßnahmen sei somit etwa Meilenklau möglich. Einen ähnlichen Fall gab es auch bei der Thomas-Cook-Tochter Airshoppen. Ein norwegischer Programmierer entdeckte per Zufall, wie er sich Zugriff auf fremde Passagierdaten verschaffen konnte.

All das zeigt auch, warum man als Passagier niemals seine Bordkarte in den Sozialen Medien posten sollte, denn: Der Buchungscode erlaubt es, zahlreiche Änderungen vorzunehmen. Und mit einer simplen App lässt sich der Barcode einlesen, mit dessen Informationen Kriminelle noch viel mehr anstellen könnten.

Mehr zum Thema

Bordkarte): Auf ihr stehen viele wichtige Informationen.

Buchungscode ist ein Sicherheitsrisiko

Die gepostete Bordkarte: Auf Facebook oder Twitter gibt sie wegen Codes und Strichcode vieles preis.

Warum die Bordkarte nicht auf Twitter gehört

ticker-amadeus

Amadeus integriert Emissionsdaten für Flugreisen

ticker-amadeus

Verifizierte CO₂-Angaben der Iata künftig in Amadeus integriert

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin