Flieger von Lufthansa: Muss er unnütz starten?

Slotregelung bleibt18.000 Leerflüge bei Lufthansa - EU-Kommission bleibt hart

Lufthansa befürchtet im Winter Tausende von unnötigen Flügen. Dennoch muss sie wie andere Airlines ab März 64 Prozent der Slots nutzen, um sie zu behalten. Trotz Widerstand bleibt die EU-Kommisson hart.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

18.000 leere oder fast leere Flüge - das prognostiziert Lufthansa-Chef Carsten Spohr für die gesamte Lufthansa-Group für diesen Winter. «Während man in fast allen anderen Teilen der Welt klimaschonende Ausnahmeregelungen in der Zeit der Pandemie gefunden hat», erlaube die EU das «nicht in gleicher Weise», sagte er kürzlich. Aufgrund der schwachen Nachfrage habe man im Januar die Anzahl Flüge eigentlich weiter reduzieren wollen. Doch Brüssel erlaube das nicht.

Spohr kritisierte die Regelung für den Winterflugplan. Auch für den Sommerflugplan ist der Beschluss der EU-Kommission am 15. Dezember gefallen. Diese legte fest, dass die Fluggesellschaften ab März 64 Prozent ihrer Zeitnischen für Starts und Landungen – sogenannte Slots – nutzen müssen, um sie zu behalten. Normalerweise müssten die Airlines 80 Prozent ihrer Slots nutzen.

Erholung trotz Omicron

Während der Corona-Pandemie wurde der Wert zwischenzeitlich auf 25 und aktuell auf 50 Prozent festgesetzt. Bereits bei der Erhöhung von 25 auf 50 Prozent warnten die Fluggesellschaften bereits vor Leerflügen. Ganz zu Beginn der Krise hatten solche wiederholt stattgefunden.

Trotz Widerstand aus der Luftfahrtbranche und der neuen Virusvariante bleibt die EU-Kommission bei ihrer Entscheidung. «Die Omicron-Variante ist besorgniserregend und wir werden die Situation beobachten. Aber wir müssen plötzliche und nicht vollständig belegte Änderungen vermeiden», teilt ein Sprecher der Regierung in Brüssel aeroTELEGRAPH mit. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich der Luftverkehr trotz neuer Virusstämme stetig erhole.

Bei extremen Ereignissen gibt es Ausnahmen

Die Anpassung der Regel diene nicht nur der Unterstützung für die Fluggesellschaften, sondern solle auch eine Nutzung der Flughafenkapazität zum Nutzen der Verbraucherinnen und Verbraucher gewährleisten. «Bei der Entscheidung berücksichtigte die Kommission die Luftverkehrsprognosen von Eurocontrol und die Entwicklungen seit Beginn der Pandemie», heißt es weiter. Außerdem habe man auch Interessenvertreter aus der Branche angehört. Der Flugverkehr erreiche dieses Jahr ein Niveau von 89 Prozent im Vergleich zu 2019. Das rechtfertige die neue Regelung.

Einzige Ausnahme: Fluggesellschaften können die Nichtnutzung von Strecken geltend machen, die von Corona-Maßnahmen stark betroffen sind. «Dies hat sich sowohl bei plötzlichen Beschränkungen wie nach der Delta-Variante als auch bei lang anhaltenden Beschränkungen bewährt.

Etwa bei Quarantänepflichten

Sollte sich also die Situation aufgrund der Omicron-Variante auf einigen Strecken verschlechtern, werden die Fluggesellschaften durch die begründete Ausnahme der Nichtnutzung geschützt», so der Sprecher EU-Kommission. Zu diesen schweren Maßnahmen gehören beispielsweise Quarantänepflichten für Reisende, Reiseverbote, sinkende Passagierzahlen oder ein Lockdown.

Mehr zum Thema

BDL mit Lob und Kritik für Slot-Beschluss

BDL mit Lob und Kritik für Slot-Beschluss

Flugzeug beim Start: Billigflieger haben den Luftverkehr grundlegend geändert.

Flughafenverband bemängelt veraltete Slotvergabepraxis

Winglet eines Airbus A350 von Lufthansa: Bald noch öfter zu sehen.

Lufthansa hofft auf geringes Interesse an Slots

ticker-lufthansa

Lufthansa prüft neue Ultralangstrecken – sogar Hawaii nonstop ein Thema

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin