Geplante Budgetkürzungen der Schweizer Politik verunsichern den Flughafen St. Gallen-Altenrhein. Er verschiebt die geplante Sanierung der Piste - lässt die Linien- und Charterflüge aber dennoch ruhen.
«Pistensanierung August 2025 - Schließung der Asphaltpiste von 11. - 31.08.2025» - diese Ankündigung ist immer noch auf der Webseite des Flughafens St.Gallen-Altenrhein zu lesen. Aber wohl nicht mehr lange.
Denn Thomas Krutzler, Chef der People's Air Group, die den Ostschweizer Regionalflugplatz betreibt, kündigte am Montag (31. März) an: «Die für kommenden August 2025 geplante Sanierung der Start- und Landepiste wird verschoben.» Grund sei fehlende Planungssicherheit.
«Ohne Planungssicherheit macht es keinen Sinn, Millionenbeträge in eine Pistensanierung zu investieren», so Krutzler. Hintergrund sei das Entlastungspaket 27 des Schweizer Bundesrates. Es soll den Bundeshaushalt ab 2027 um 2,7 bis 3,6 Milliarden Franken entlasten - auch durch eine Streichung von Zuschüssen für die meisten Regionalflugplätze. Die Vernehmlassung zu dem Sparpaket dauert bis am 5. Mai 2025.
Krutzler sagt zu den Plänen des Bundes: «Es werden auch heute schon keine Mittel aus der allgemeinen Bundeskasse für die Flugsicherung aufgewendet. Die Gelder kommen ausschließlich zweckgebunden aus der Mineralölsteuer auf Flugbenzin.»
Statt der Pistensanierung werden nun «gezielte Reparatur- und erhöhte Instandhaltungsmaßnahmen» durchgeführt, um einen weiterhin sicheren Betrieb zu gewährleisten, wie der Airport ankündigt. «Diese Maßnahmen sollten voraussichtlich in Nachtarbeit durchgeführt werden, sodass der Flugplatz an den betrieblichen Öffnungszeiten festhalten kann.»
Die geplante Betriebsunterbrechung der Linien- und Charterflüge zwischen dem 11. bis 29. August 2025 bleibe jedoch unverändert bestehen, kündigt People’s Air Group an.
Denn wie Krutzler kürzlich im Gespräch mit aeroTELEGRAPH erklärte, wird das einzige Flugzeug der heimischen People's Airline, eine Embraer E170, in dieser Zeit umfassend gewartet. «Von Vorteil ist, dass insbesondere die Personalkosten in Wartungsbetrieben im August bedeutend niedriger sind als während der Wintermonate», so der Manager.
Bei der eigentlich geplanten Sanierung der Start- und Landebahn (ASPH RWY 10/28) sollte es sich um einen sogenannten Hocheinbau handeln, bei dem eine circa zehn Zentimeter starke Asphaltschicht auf den bestehenden Belag aufgetragen wird. Zudem sollten die Pistenendfeuer neu in die Asphaltpiste eingebaut werden und die bestehenden Feuer seitlich der Piste ersetzen.