Die zweitgrößte kanadische Airline bestellt 67 Flugzeuge bei Boeing und sichert sich Optionen für weitere 24. Westjet-Chef von Hoensbroech plant Wachstum und erklärt, warum Airbus keine Chance hatte.
Die zweitgrößte kanadische Fluggesellschaft Westjet hat trotz der Streitigkeiten um die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump einen Großauftrag bei Boeing platziert. Westjet bestellte 60 Flugzeuge des Typs 737 Max 10 und sieben 787-9 Dreamliner. Zudem hat sich die Airline Optionen für 20 weitere 737 Max sowie vier zusätzliche Dreamliner gesichert.
Die Bestellung ist der bislang größte Auftrag der Fluggesellschaft und der größte Boeing-Auftrag, den Kanada jemals erteilt hat. Mit dem neuen Deal erhöht sich die Gesamtzahl der bei Boeing bestellten Flugzeuge von Westjet auf 123. Die ersten Auslieferungen sollen ab 2028 starten. Laut Airline-Chef Alexis von Hoensbroech will Westjet mit diesem Auftrag das zukünftige Wachstum der Fluglinie sichern.
Mit der größeren Flotte plant Westjet, mehr Ziele anzufliegen, die Frequenz auf einigen Strecken zu erhöhen und kleinere Flugzeuge zu ersetzen. Laut der Zeitung The Globe and Mail begründete CEO Alexis von Hoensbroech den Kauf bei Boeing und nicht bei Airbus damit, dass er aus Effizienzgründen alle Jets von einem Hersteller beziehen wolle.
Kanadas Verkehrsministerin Chrystia Freeland sagte laut Mitteilung, dass die Vereinbarung zwischen Westjet und Boeing neue Möglichkeiten, wirtschaftliche Vorteile und langfristige Arbeitsplätze sowohl in Kanada als auch in den USA schaffe. Kanada ist einer der größten internationalen Zulieferer von Boeing und liefert Luftfahrtteile für alle in Produktion befindlichen Boeing-Verkehrsflugzeugmodelle.
Westjet hat aktuell 147 Boeing 737, sieben Boeing 787 und 39 De Havilland Dash-8 in der Flotte, mit der die Fluglinie mehr als 100 Ziele ansteuert. Mit einem Durchschnittsalter von etwa 10 Jahren besitzt die Fluglinie eine der jüngsten Flotten in Nordamerika.