Jet mit Air-Berlin- und Niki-Schriftzügen: Wo wird das Insolvenzverfahren eröffnet?
Insolvenz beantragt

Niki stellt den Betrieb sofort ein

Nachdem die Lufthansa ihre Übernahmepläne aufgegeben hat, meldet Niki Insolvenz an und stellt den Betrieb ein. Rund 1000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, Passagiere drohen zu stranden.

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Am frühen Mittwochnachmittag (13. Dezember) gab die Lufthansa bekannt, die Air-Berlin-Tochter Niki nicht mehr übernehmen zu wollen. Am frühen Abend erklärte der österreichische Ferienflieger dann: «Die Niki Luftfahrt, kurz Niki, hat heute beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.» Außerdem stellt die Airline den Betrieb unmittelbar ein: «Die Flüge der NIKI werden mit sofortiger Wirkung ausgesetzt», heiß es. «Weitere Flüge der NIKI sind nicht mehr buchbar. Der Flugplan der NIKI verliert seine Gültigkeit.»

An die Passagiere gewandt erklärte Niki, die Luftverkehrsbranche erarbeite derzeit eine Lösung, wie Reisende aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückgebracht werden könnten. Ein Update folge in Kürze.  Niki hat mehr als 800.000 Buchungen im System. Bis zu 60.000 Passagiere drohen zu stranden.

Betriebsversammlungen bei Niki angekündigt

Mit Blick auf die Mitarbeitenden hieß es von Niki: «Die Mitarbeiter werden auf Betriebsversammlungen über die weiteren Schritte informiert.» Geschäftsführer Oliver Lackmann sprach von einem «nationalen Desaster für Österreich» und sagte: «Aufgrund des Neins der Europäischen Kommission gegen den geplanten Verkauf der Niki an die Lufthansa-Gruppe verlieren 1000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.»

Mit dem Rückzug von Lufthansa stand Niki ohne die Brückenfinanzierung da, die die größte deutsche Fluglinie ihr gewährt hatte. Frank Kebekus, Generalbevollmächtigter von Air Berlin, sagte in einer Mitteilung, das Scheitern des Niki-Verkaufs und die Insolvenz wären vermeidbar gewesen. «Die Position der Europäischen Kommission ist nicht nachvollziehbar», so der Jurist.

Air Berlin: Interessenten wollten nicht mehr

Der Generalbevollmächtigte erklärte weiter: «Lufthansa hat als einziger Bieter mit einem validen Angebot am Ende eines fairen und transparenten Verfahrens den Zuschlag erhalten.» Lufthansa habe als einziger Bieter Lösungen für die komplexen Themen «Wet-Lease-Vertrag für die 14 Tui-Flugzeuge» und «Forderungen von Etihad» vorgelegt.

Kebekus sagte auch, Air Berlin habe nach den ersten Bedenken der Europäischen Kommission erneut Kontakt mit den potenziellen Interessenten IAG und dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook aufgenommen. «Das Ergebnis: IAG teilte Air Berlin schriftlich mit, dass sie kein Kaufinteresse mehr an Niki hat.» Auch die erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook hätten nicht zur Unterbreitung eines tragfähigen Alternativangebots geführt.

EU: Es gab noch keine Entscheidung

Auch Niki kritisierte: «Obwohl es also keine valide Alternative zum Verkauf der Niki an Lufthansa gab, erteilte die EU-Kommission am Dienstag, 12. Dezember 2017, dem Verkauf von Niki an Lufthansa eine Absage.» Mit dem Rückzug von Lufthansa habe «dem Unternehmen die notwendigen liquiden Mittel zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sowie eine positive Fortführungsprognose» gefehlt. Der Insolvenzantrag sei daher alternativlos gewesen.

Der Sprecher der EU-Kommission in Deutschland, Reinhard Hönighaus, erklärte dagegen auf Twitter, die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen gewesen. «Es gab noch keine Entscheidung», so der EU-Mann. «Unsicherheit für Niki-Mitarbeiter und -Passagiere ergibt sich aus Insolvenz von Air Berlin und Entscheidung der Lufthansa, Niki aus der Transaktion herauszunehmen.»

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