Man wolle anders als alle anderen Fluggesellschaften sein, sagen Pierre Bernheim und Waleed Rawat. Die Gründer von Bluelight Humanitarian Airlines wollen keinen Gewinn erzielen, sondern Leben retten. «Indem wir Gewinnmotive ausschließen und uns ausschließlich auf die Krisenbewältigung konzentrieren, gewährleisten wir eine schnelle, ethische und effektive Bereitstellung von Hilfsgütern», schreiben die beiden. Die flexible Flotte helfe, zuverlässig und in Echtzeit auf Notfälle zu reagieren.
Die im April gegründete Bluelight Humanitarian Airlines mit Sitz in Genf plant zum Start mit einer Flotte von zwei Flugzeugen, die in Europa stationiert werden. Das Herzstück werde «ein einzigartig konfigurierter Airbus A340-300 Combi sein, der speziell für die vielfältigen humanitären Anforderungen entwickelt wurde», so die Gründer. Er soll sowohl Plätze für Helfende und Flüchtlinge, ein voll ausgestattetes fliegendes Krankenhaus und beträchtliche Frachtkapazität für wichtige Hilfsgüter aufweisen. «Alles in einem einzigen Flugzeug.»
Bluelight Humanitarian setzt auf speziellen Airbus A340
Zu dem A340 soll ein A321 P2F hinzukommen. Damit könne man auch Ziele mit Start- und Landebahnbeschränkungen erreichen. Die beiden Jets werden in Europa stationiert sein und für Einsätze dort, sowie in Afrika und im Nahen Osten zur Verfügung stehen. Wo genau die Basis liegen wird, verraten die Gründer noch nicht. Als Partner geben sie allerdings auf ihrer Webseite die Flughäfen Genf und Lüttich an.
Skizze des Airbus A340 von Bluelight Humanitarian Airlines: Flexibel einsetzbar. Bluelight Humanitarian Airlines
In einer zweiten Phase ab 2030 planen die Macher von Bluelight Humanitarian Airlines ein gleiches Duo in Nordamerika zu stationieren. Es ist für Einsätze in Nord- und Südamerika vorgesehen. Und in einer dritten Phase ab 2035 wollen sie einen A340 und einen A321 P2F in der Region Asien-Pazifik platzieren. Zur Ergänzung sollen Drohnen mit einer Nutzlast von bis zu 500 Kilogramm und einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern eingesetzt werden.
Bluelight Humanitarian setzt auf speziellen Airbus A340
Ihre Dienste bietet Bluelight Humanitarian Airlines nicht kostenlos an. Die Gründer versprechen aber Fixpreise, die rund 30 Prozent unter dem Marktpreis liegen sollen und gerade die Kosten decken. Sie versprechen allen Anspruchsgruppen volle Transparenz über den Geldfluss. ls Partner geben sie neben der Schweiz und dem Kanton Genf auch Airbus, das Wartungsunternehmen Joramco und den Luftfahrtdienstleister Amros Global an.
Bernheim ist Privatpilot, Banker, Berater, Verwaltungsrat des Flugplatz Annemasse und Ex-Verwaltungsrat des Flughafens Genf - und Sohn des Präsidenten des Luxusuhrenherstellers Raymond Weil. Rawat ist Chef des Mischkonzerns Wair Global und Erbe eines Familienunternehmens im Bereich Logistik mit Sitz auf Mauritius.
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