Airbus A320 Neo von Marabu: Die Flotte ist mit Menstruationsprodukten in den Waschräumen ausgestattet.
Gleichberechtigung und Enttabuisierung

Marabu bietet als erste Airline der Welt Tampons- und Bindenspender in Flugzeugklos

Die Condor-Schwester stellt Tampons und Binden auf ihren Flügen kostenfrei zur Verfügung. Die entsprechenden Spender wurden extra für Marabu gebaut und zertifiziert.

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Menstruationsartikel sind eine Notwendigkeit für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung. Trotzdem waren Periodenprodukte wie Tampons und Binden lange Zeit im öffentlichen Raum kaum zu finden. Das ändert sich nur langsam. Mittlerweile liegen sie in einigen Schulen, Bibliotheken und anderen öffentlichen Einrichtungen kostenfrei aus. Auch in Restaurants oder auf den Toiletten von Arbeitgebern werden sie oft bereitgestellt.

Nun gibt es eine Fluglinie, die als erste der Welt Menstruationsprodukte ihren Reisenden kostenfrei zur Verfügung stellt: Marabu. Die estnische Condor-Schwester hat ihre gesamte Flotte mit entsprechenden Spendern ausgestattet. «Wir wollten mehr Gleichberechtigung schaffen und möchten, dass Frauenhygiene kein Tabuthema mehr ist», sagt Diana Strauss, Verantwortliche Managerin fürs Kundenerlebnis bei Marabu im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Hürde so gering wie möglich halten

«Wenn man gerade keinen Tampon dabei hat, fragt man sich immer, wen man ansprechen kann», so Strauss. Zwar haben Crews Binden und Tampons dabei, aber auch dann müssen Frauen das Kabinenpersonal aktiv ansprechen. «Uns ging es darum, die Hürden für Frauen so niedrig wie möglich zu halten», so die Managerin.

Marabu kooperiert mit The Female Company, einem 2018 in Berlin gegründeten Unternehmen, das sich auf nachhaltige und sichere Hygieneartikel für Frauen, darunter Bio-Tampons und waschbare Periodenunterwäsche spezialisiert hat. Ein zentrales Anliegen des Unternehmens ist es, das Thema Menstruation zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.

Spender sind Spezialanfertigung

Es war allerdings nicht so einfach, die Spender in den Waschräumen von Marabu zu installieren, verrät Strauss. Denn der Spender, den The Female Company für derartige Kooperationen anbietet, war viel zu groß. «Wir haben eine externe Firma aus Österreich damit beauftragt, den Spender in einer kleineren Größe nachzubauen. Das hat super funktioniert». Anschließend hat Marabu alles zertifizieren lassen und eingebaut.

Der Spender in den Waschräumen ist eine Spezialanfertigung.

Mittlerweile sind die Produkte in allen Waschräumen der Airline verfügbar. Einige der acht eigenen A320-Neos in der Marabu-Flotte können nicht mit den Spendern ausgerüstet werden, da sie mit der Space-Flex-v2-Kabine ausgestattet sind. Hier liegen die beiden Waschräume direkt neben der hinteren Galleys und sind zu klein für die Spender. «Hier nutzen wir die vorhandenen Ablageflächen», so Strauss.

Positives Feedback und Interesse anderer Airlines

Kurzzeitig hat das Team um Diana Strauss auch überlegt, die Spender nur in der vorderen Toilette zu installieren. «Das hätte jedoch ein seltsames Signal gesendet, da diese hauptsächlich von Business-Class-Gästen genutzt wird. Daher haben wir uns entschieden, die Spender in allen Toiletten zu installieren», sagt die Managerin.

«Es wird gut angenommen. Wir erhalten viel positives Feedback», freut sich Strauss. Marabu hat damit auch das Interesse anderer Airlines geweckt. Besonders Fluglinien aus Skandinavien sind dem Thema gegenüber aufgeschlossen.

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