Kabinenpersonal von Lufthansa: Ab 2024 können Kabinenbesatzungen nur noch mit dem Abschluss als  Fachberater:in für Servicemanagement aufsteigen.

AusbildungLufthansa macht Weiterbildung zur Voraussetzung zum Aufstieg in der Kabine

Wer als Kabinencrew bei Lufthansa aufsteigen will, braucht ab 2024 den Abschluss als Fachberater:in für Servicemanagement. Den Abschluss gibt es seit 2017.

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Flugbegleiterin oder Flugbegleiter galt lange als Traumjob. Man sieht viel von der Welt, lernt fremde Kulturen kennen und hat immer mit Menschen zu tun. Die Kehrseite der Medaille sind die unregelmäßigen Arbeitszeiten, ein oft niedriger Lohn und was am schwersten wiegt: es ist kein anerkannter Ausbildungsberuf, sondern gilt als Anlerntätigkeit. Die Ausbildung dauert zwischen sechs Wochen und dreieinhalb Monaten.

Im Fall von Arbeitslosigkeit gelten Betroffene als ungelernte Arbeitskräfte. Mit harten Folgen. Das Arbeitsamt wird seine Vermittlungsbemühungen auf ungelernte Tätigkeiten beschränken – und auch das Arbeitslosengeld kann unter bestimmten Umständen betroffen sein.

Eingeführt 2017

Vor fünf Jahren hat die Unabhängige Flugbegleiter Organisation Ufo zusammen mit der Lufthansa und der Industrie- und Handelskammer Frankfurt den staatlich anerkannten IHK-Fortbildungsabschluss als Fachberater:in für Servicemanagement, kurz Fabs, ins Leben gerufen.  «Der Abschluss liegt von der Wertigkeit nur eine Stufe unter einem Fachwirt- oder Bachelorabschluss», sagt  Theresa Haket, IHK-Prüferin und Lufthansa-Purserin, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Mittlerweile haben rund 1000 Menschen den Abschluss gemacht. In Kombination der Lufthansa-internen Weiterbildung zum Servicemanagement-Profil bekommt die Ausbildung mit dem Jahreswechsel eine ganz neue Rolle. Denn ab 1.1.2024 ist die Ausbildung eine Grundvoraussetzung, um innerhalb des Konzerns aufzusteigen.

Kein Purser ohne Fabs

Ohne Abschluss bleibt dem Kabinenpersonal der Aufstieg zum Purser- oder zur First-Class-Crew verwehrt. Der Konzern will damit das Service-Level in der Kabine steigern. «Das führt auch zu Konflikten innerhalb der Kabine, aber letztlich gewinnt der Beruf auch an Attraktivität», so die Purserin, die auch Mitglied der Ufo-Arbeitsgruppe Berufsbild ist.

Geplant ist die Anpassung zunächst bei der Lufthansa Passage. Künftig könnte der Abschluss auch bei den anderen Flugbetrieben der Lufthansa Gruppe zur Grundvoraussetzung werden.

10.000 Euro Investitionssumme

Der berufsbegleitende Abschluss basiert auf den vier Kerninhalten Betriebswirtschaft, Kommunikation beziehungsweise Konfliktmanagement, Organisation und Service Management. Die Dauer liegt in der Regel bei rund 1,5 bis zwei Jahren.

Lufthansa kooperiert mit den Bildungseinrichtungen ILS Hamburg, der Schule für Touristik in Frankfurt sowie der Akademie für Welthandel. Die Kosten liegen bei rund 10.000 Euro und müssen selbst getragen werden. Der Konzern als auch die Flugbegleitergewerkschaft belohnen besonders schnelle Auszubildende. Die Prüfung kann zweimal im Jahr bei mittlerweile vier Industrie- und Handelskammern abgelegt werden.

Drei verschiedene Wege

Lufthansa-Flugbegleiterinnen und -Flugbegleiter können Bildungsurlaub und Bafög für die Ausbildung beantragen. Um sich für die Prüfung anmelden zu können, gibt es verschiedene Zugangsvoraussetzungen.

Zugelassen werden alle mit einem anerkannten Berufsabschluss im Service und mindestens sechs Monaten Berufserfahrung. Wer eine nicht serviceorientierte Ausbildung abgeschlossen hat, braucht mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Wer direkt nach dem Abitur die Ausbildung starten will, muss mehrere Jahre in der Kabine arbeiten.

Überwiegend Berufseinsteigende

«Überwiegend Berufseinsteigende entscheiden sich bisher für den Abschluss, aber es gibt auch ältere Kolleginnen, die die Ausbildung absolviert haben», so Theresa Haket. Sie selbst arbeitet als Purserin auf der Lufthansa-Langstrecke und sagt, dass mittlerweile schon fast auf jedem Flug ein bis zwei Absolventen dabei sind. «Wir müssen weiter aufklären», so Theresa Haket.

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