Die nationale Fluggesellschaft des afrikanischen Landes hat akute finanzielle Probleme und muss erneut saniert werden. Dabei müssen auch zwei Boeing 777-200 verkauft werden. Die beiden Jets von Air Zimbabwe standen fünf Jahre am Boden.
Simbabwe hat eine reiche Tierwelt, darunter die Big Five – Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn. Ein weiteres Highlight sind die Viktoriafälle, die sich das Land mit Sambia teilt. Doch seit Jahrzehnten steckt das Land aufgrund von Missmanagement und Korruption in einer tiefgreifenden Krise.
Ein besonders markantes Beispiel für Missmanagement ist die Entwicklung der nationalen Fluggesellschaft. Air Zimbabwe war mehrfach insolvent und musste immer wieder ihren Flugbetrieb aussetzen. Unrühmlich bekannt wurde Air Zimbabwe auch, weil sie mehrfach in die internationalen Schlagzeilen geriet – aufgrund von Linienflügen ohne Passagiere.
Besonders ironisch war der Jungfernflug auf der Strecke von Harare nach Dubai nach Harare 2005: An Bord war ein einziger Passagier. 2012 flog Air Zimbabwe eine Boeing 767 für 203 Reisende sogar komplett leer von Johannesburg nach Harare zurück. An Bord waren nur die neunköpfige Crew der Airline. Immerhin waren fünf Passagiere auf dem Hinflug nach Johannesburg.
2018 hatte die Airline Schulden in Höhe von 330 Millionen Dollar und nur noch zwei funktionierende Flugzeuge. Da die Regierung keine Investoren gewinnen konnte, schmiedete sie den Plan, mit Zimbabwe Airways einen schuldenfreien Nachfolger für Air Zimbabwe zu gründen. Die neue Airline sollte mit vier Boeing 777-200 und vier Embraer ERJ 145 starten.
Der Plan schlug fehl, doch seit 2020 stehen immerhin zwei Boeing 777 am Robert Gabriel Mugabe International Airport in der Hauptstadt Harare. Die Maschinen mit den Kennungen Z-RGM und Z-NBE tragen zwar die Lackierung von Zimbabwe Airways, sind jedoch nie für die Airline geflogen. 2022 gab es Überlegungen, die 2004 gebauten Flugzeuge zu verleasen oder zu Frachtern umzubauen, doch auch daraus wurde nichts.
Nach fast fünf Jahren Stillstand will die Airline die beiden Langstreckenjets verkaufen. Medienberichten zufolge hat die Regierung die Flugzeuge zum Verkauf ausgeschrieben, der über die E-Government-Plattform der Public Procurement and Disposal of Public Assets Authority (PRAZ) abgewickelt wird. Angebote müssen bis zum 25. Juli 2025 eingereicht werden. Die Flugzeuge werden im Ist-Zustand verkauft.
Laut Edmund Makona, Geschäftsführer Chef von Air Zimbabwe, ist der Verkauf der Flugzeuge eine strategische Entscheidung, die das Sanierungskonzept unterstützt. Dieses Konzept basiert auf vier Säulen: die Stärkung der Unternehmensführung, die Verbesserung der Luftverkehrsdienste, Investitionen in die Personalentwicklung sowie die Revitalisierung der Engineering- und Wartungsfunktionen.
Die aktuelle Flotte von Air Zimbabwe besteht aus einer Boeing 767-200, einer Boeing 737-200 und einer Embraer ERJ 145.