Boeing 737-800 von American Airlines: Die Fluglinie hat die Rechte von Crewmitgliedern eingeschränkt, um Rasissmus vorzubeugen.
Nach Rassismus-Eklat

American Airlines schränkt Handlungsspielraum von Kabinencrews ein

Die amerikanische Fluglinie reagiert auf Rassismus-Vorwürfe und passt die Regeln für Crewmitglieder an. Ab sofort darf niemand mehr allein über den Rausschmiss eines Passagiers entscheiden.

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Flug AA832 führt täglich von Phoenix nach New York. Planmäßig startet die Boeing 737-800 von American Airlines um 16:15 Uhr Ortszeit. Die Landung ist für 23:00 Uhr am Flughafen JFK geplant. Der Flug vom 5. Januar 2024 markiert einen Wendepunkt für die Airline und wird sie nachhaltig verändern.

An dem Tag mussten insgesamt acht Reisende auf Anordnung eines Crewmitglieds vor dem Abflug das Flugzeug verlassen. Die acht Männer kannten sich nicht und haben auch nicht nebeneinander gesessen. Das Einzige, was sie verbindet, ist ihre dunkle Hautfarbe. Das Crewmitglied erklärte das Vorgehen mit dem angeblichen Körpergeruch der Männer.

Klage wegen Rassismus eingereicht

Zwar durften die Reisenden nach einer verbalen Auseinandersetzung letztlich das Flugzeug nach rund 1,5 Stunden wieder betreten, aber die Erfahrung beschrieben die Männer als beschämend und diskriminierend. Drei von ihnen haben im Mai Klage wegen «eklatanter und ungeheuerlicher Rassendiskriminierung» gegen die Airline eingereicht.

Nach einer internen Untersuchung gab die Fluggesellschaft bekannt, dass die Besatzungsmitglieder, die den Männern den Flug verweigert hatten, beurlaubt wurden. American-Airlines-Chef Robert Isom entschuldigte sich öffentlich und kündigte eine umfassende Überprüfung der Richtlinien und Protokolle an, um eine Wiederholung von Vorfällen zu vermeiden.

Neue Regeln eingeführt

Nun wurde bekannt, dass die Fluglinie ihre Richtlinien zum Ausschluss von Passagieren aus Flugzeugen überarbeitet hat, berichtet View from the wing. Die Neuregelungen sind im Bordhandbuch für alle Flugbegleitenden bereits angepasst. American Airlines verbietet Crewmitgliedern jetzt, Passagiere aus dem Flugzeug zu entfernen, wenn es nur um geringfügige Probleme wie Geruch, Kleidung oder Verhalten geht. Entfernt werden können Reisende nur aus Sicherheitsgründen.

Es darf auch nicht mehr ein Crewmitglied allein darüber entscheiden, ob ein Reisender das Flugzeug verlassen muss. Das Personal muss sich abstimmen und eine Lösung erarbeiten. Zudem müssen die Beschäftigten innerhalb von 24 Stunden nach einem Vorfall einen Bericht  einreichen.

American Airlines zieht nach

Der Kapitän behält zwar die Autorität über die Entfernung von Passagieren, aber auch er muss sich künftig an einen Beschwerdebeauftragten wenden. Andere große US-Airlines wie United und Delta haben ihre Regularien diesbezüglich schon früher angepasst.

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