Auch Egypt Air hat Probleme
Beide Airlines merken an, dass auch Egypt Air aufgrund derselben Probleme Flieger grounden muss. Sieben von zwölf Airbus A220 der Airline aus Ägypten heben aktuell nicht ab. Air Tanzania und Air Sénégal werfen Triebwerkshersteller Pratt & Whitney vor, eine Lösung der Probleme hinauszuzögern.
«Die PW1524G-3-Triebwerke von Pratt & Whitney für A220-300 sollten nach 5260 Landungen zur Wartung ausgebaut werden, aber aufgrund von Konstruktionsfehlern muss das schon vor 1000 Landungen passieren», so Air-Tanzania-Chef Ladislaus Matindi zur Zeitung The East African.
Klage droht
Die beiden Fluggesellschaften beabsichtigen daher, Pratt & Whitney zu verklagen, weil das Unternehmen seiner vertraglichen Verpflichtung zur Lieferung zusätzlicher Triebwerke im Falle von Triebwerksausfällen nicht nachgekommen sei.
Außerdem wollen die Fluggesellschaften Entschädigungen für die Verluste, die ihnen entstanden sind, weil sie die A220 nicht einsetzen können. Air Senegal wollte die Reichweite des Airbus-Jets nutzen, um weiter entfernte Ziele zu erreichen. Sogar über Flüge nach Südeuropa hatte man nachgedacht.
Schon längere Betriebszeit
Pratt & Whitney sieht sich nicht in der Schuld. «Die Triebwerksverfügbarkeit steht branchenweit unter Druck, insbesondere aufgrund der Verfügbarkeit von Hardware für die Aufrüstung und Überholung von Triebwerken», so der Triebwerksbauer in einer Stellungnahme. «Wir haben eine Reihe von Strategien entwickelt, um diesen Problemen entgegenzuwirken.» Man habe verschiedene Updates für die Hard- und Software entwickelt und unterstütze die Zulieferer wo man könne.
So habe man bereits eine längere Betriebszeit zwischen den Wartungen erreichen können. Der Druck auf die Lieferkette bleibe aber. Man gehe allerdings davon aus, dass er im Laufe des Jahres nachlassen werde.