Letzte Aktualisierung: um 21:21 Uhr

Müder Kampf um Korsika

Die Regionalregierung der Insel wählt dieser Tage die Airline, welche in ihrem Auftrag Flüge ausführt. Der Deal ist nicht besonders begehrt.

Es geht um eine Lizenz für vier Jahre. Wer den Zuschlag erhält, darf zwischen dem 1. April 2012 und dem 30. März 2016 Linienflüge ab Korsika nach Frankreich durchführen. Dafür kriegt er von der Regionalregierung Zuschüsse. Die Assemblée de Corse, das regionale Parlament, hatte Ende Juli einer Neuausschreibung des Auftrages zugestimmt. Abgedeckt werden in der so genannten Obligation de Service Public die Flüge von Ajaccio, Bastia, Calvi und Figari nach Paris sowie nach Nizza und Marseille. Bislang haben sich Air France und Air Corsica den Auftrag geteilt.

Daran dürfte sich wohl auch wenig ändern. Es gebe keine «Kulturrevolution», erklärte Air-Corsica-Chef Philippe Dandrieux der Zeitung Corse Matin. Und auch Air France kündigte an, es werde kaum Veränderungen geben. Auf jeden Fall haben die beiden Fluggesellschaften ihr Angebot gemeinsam eingegeben. Sie sind nicht nur beim Staatsauftrag miteinander verbunden. Air France ist mit 12 Prozent auch einer der größten Aktionäre der korsischen Airline. Die Mehrheit mit 60 Prozent hält indes die Collectivité Territoriale de Corse, die Regierung der französischen Insel.

Wenig Änderungen

Die Fluggesellschaften, die sich bewerben, müssen gegenüber der Regierung nicht nur ihr Streckenangebot quantifizieren, sondern auch die angebotenen Sitzplätze. Dabei wird es wohl «leichte Veränderungen gegenüber der vorherigen» Lösung geben, wie Air-France-Manager Bruno Grégoire dem Corse Matin sagte. Bis jetzt deckten die beiden Airlines Paris – Bastia/Ajaccio/Figari gemeinsam ab. Air Corsica übernahm die Strecken nach Nizza und Marseille. Zusammen deckten sie auch Calvi – Paris ab, verlangen dafür aber keine Subventionen. Spekuliert wird jetzt, dass Air France künftig nur noch Paris – Bastia und Paris – Ajaccio übernehmen wird.