Letzte Aktualisierung: um 7:29 Uhr

Vier Verbindungen weg

Air Berlin dünnt den Flugplan aus

Die angeschlagene Air Berlin streicht Verbindungen: In Berlin fallen der Abendflug nach New York und die Route nach Graz weg. Auch Düsseldorf ist betroffen.

Erst Mitte Mai hatte Air Berlin eine neue Langstreckenverbindung bejubelt: «Mit dem heutigen Erstflug nach Los Angeles baut Air Berlin ihre Marktführerschaft in Berlin-Tegel weiter aus», hieß es in einer Pressemitteilung. Airline-Chef Thomas Winkelmann sagte: «Wir gehen mit der neuen Langstrecke von Berlin-Tegel nach Los Angeles den nächsten Schritt bei der strategischen Neuausrichtung der Air Berlin.»

Keine zwei Wochen später nimmt die Fluggesellschaft nun eine Langstreckenverbindung in Tegel aus dem Angebot: Der Abendflug nach New York wird «ausgesetzt», wie Air Berlin mitteilte. Damit bedient die Airline ab dem 1. Juni die Strecke nur noch einmal täglich, nicht mehr zweimal wie bisher. Ziel sei es, «den Flugplan am Berliner Flughafen Tegel weiter zu stabilisieren», so Air Berlin. Ebenfalls ab dem 1. Juni werden die Verbindungen Berlin-Graz und Düsseldorf-Stockholm gestrichen, sowie ab dem 6. Juni Düsseldorf-Dresden.

Strecken bringen nicht genug Rendite

Ein Air-Berlin-Sprecher erklärte auf Anfrage von aeroTELEGRAPH, man habe im Rahmen des Restrukturierungsprozesses in den vergangenen Wochen den Flugplan überprüft. «Die gestrichenen Strecken haben nicht den hohen Renditeanforderungen entsprochen», so der Sprecher. Air Berlin erklärte weiter, die Passagiere würden über die Änderungen informiert und sofern möglich auf andere Flüge umgebucht. Außerdem verwies die Fluggesellschaft darauf, dass sie weiterhin zweimal täglich von Düsseldorf nach New York fliege.

Zuletzt lief es alles andere als gut bei Air Berlin: Im April hatte die Airline am Flughafen Tegel große Probleme mit dem Bodendienstleister Aero Ground und musste daher die Starts der neuen Verbindungen nach San Francisco und Los Angeles in den Mai verschieben. Ebenfalls verkündete die Airline einen Rekordverlust und musste immer wieder auf Wet-Lease-Anbieter wie Wamos Air zurückgreifen, da ihr zwei eingeplante Airbus A330 fehlten. Schließlich sorgte ein Loch in einem Air-Berlin-Flugzeug für Aufregung.