Letzte Aktualisierung: um 8:22 Uhr

Klage der Leasingfirma

Kann Saudia ihre Airbus-Jets nicht mehr bezahlen?

Die saudi-arabische Airline bestellte über eine Leasingfirma 30 A320 Neo und 20 A330. Das Finanzunternehmen klagt nun wegen ausbleibender Ratenzahlungen.

Der Deal, der jetzt Ärger macht, wurde bereits von fünf Jahren abgeschlossen. 2015 bestellte Saudia 30 Airbus A320 Neo sowie 20 Airbus A330-300. Abgewickelt wurde die Bestellung in Höhe von umgerechnet sieben Milliarden Euro mit dem saudi-arabischen Leasinggeber Arab Leasing International Finance Alif, welche die Flugzeuge kaufte und an Saudia vermietet.

Das Finanzunternehmen hat gegen Saudia eine Klage bei einem Gericht in London eingereicht, wie die die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Alif fordert von Saudia ungerechnet insgesamt 391 Millionen Euro wegen nicht bezahlter Miet- und Wartungskosten für die Jets sowie zusätzlichen Schadensersatz.

Saudia wollte Zahlungen zuvor kürzen

Aus Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Saudia die Grundmiete nicht mehr zahlt. Zuvor habe sie erfolglos versucht, ihre Zahlungen an Alif zu kürzen. Ebenso hat die Airline ohne Einverständnis der Leasingfirma Triebwerke und Komponenten der Flugzeuge ausgetauscht.

Gegenüber Reuters beteuert Saudia, zu ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Man sei dazu bereit, sich gegen unzutreffende Ansprüche zu verteidigen. «Wir befinden uns derzeit in Gesprächen, um vertragliche Differenzen zu lösen», heißt es in einer Mitteilung der Airline, in der weiter steht: «Wir glauben, dass sich am Ende der gesunde Menschenverstand durchsetzen wird».

Klage inmitten der Covid-19-Pandemie

Für Saudia kommt der Rechtsstreit inmitten der Coronakrise zur Unzeit. Insbesondere der Wegfall der diesjährigen Pilgerflüge nach Mekka trifft die Fluglinie schwer. Ob es Staatliche Hilfen gibt, bleibt für die saudi-arabische Fluglinie bislang ungewiss.