Letzte Aktualisierung: um 9:08 Uhr

Reise in die USA

Lufthansa muss Unruly Dog zurücklassen

Eine amerikanische Familie buchte für ihren Hund einen Lufthansa-Flug in die USA. Nach der Landung stellte sie fest, dass er zurückgeblieben war - wegen einer Panikattacke.

Für Tiere ist Fliegen kein schönes Erlebnis. So raten denn auch Fluggesellschaften, dass man seine Haustiere nur im Notfall auf eine Flugreise mitnehmen soll. Bei der Familie MacEnulty war diese Voraussetzung gegeben. Nach dem Tod der Mutter von John MacEnulty in den USA entschieden er und seine Familie, nach einem Jahr in Deutschland wieder in ihre Heimat zurückzuziehen. Da mussten Hund und Katze natürlich mit.

Die Familie reiste mit United Airlines. Die Fluglinie nimmt aber keine Reservierungen für Tiere mehr entgegen. Die MacEnultys hatten die Reise von Joey und Katze Molly daher über den Dienstleister Gradlyn Petshipping gebucht. Der wählte Lufthansa für den Transport. Der Flug kam kurz nach der United-Maschine in Chicago an. Doch nur die Katze kam in der vergangenen Woche in Chicago an. Am Flughafen erhielt die Familie eine SMS, in der sie informiert wurde, dass Joey zurückgeblieben war.

Panische Angst

Eigentlich hatte die Familie für beide Tiere die Bestätigung eines Tierarztes, dass sie reisefähig sind. Doch Joey leidet unter sehr großer Trennungsangst. Der Hund rastete denn auch während der Beladung ins Flugzeug aus und verletzte sich dabei an der Nase. Die Lufthansa-Mitarbeiter entschieden daher, dass Joey nicht flugfähig ist. Noch immer verweilt er in Frankfurt, weil sich sein Zustand seither nicht besserte.

«Gesundheit und Sicherheit unserer Fluggäste genießen bei Lufthansa oberste Priorität. Dieselben Standards gelten für Tiere, die von Lufthansa Cargo befördert werden», so eine Sprecherin der Fluglinie. Joey sollte dann eigentlich einige Tage später als die Familie zurück nach Hause fliegen, erklärt sie. «Doch nach sorgfältiger Untersuchung waren sich unsere Fachleute in der Animal Lounge einig, dass das Tier aufgrund seiner panischen Reaktion beim Verladen noch immer flugunfähig war.» Die Besitzer von Joey seien über seinen Zustand informiert worden.

Besitzer holt Joey ab

Joey sei von der mit dem Transport beauftragten Tierspedition am Flughafen abgeholt und in einer Hundepension untergebracht worden, wo er von professionellen Hundetrainern betreut wurde. Um ihn zu beruhigen, ist John MacEnulty inzwischen auch wieder nach Frankfurt gereist, wo er am Donnerstag (29. März) eintraf. Inzwischen hat er den Hund aus dem Tierheim abgeholt und hofft, ihn genug beruhigt, um einen Transport nach Hause zu ermöglichen.

Joeys extreme Trennungsangst war seiner Familie bekannt. Vor dem Hinflug nach Deutschland, so erzählt Familienvater, habe man den Hund daher das Beruhigungsmittel Alprazolam verabreicht.  In Deutschland habe man allerdings keinen Tierarzt gefunden, der dem Hund ein solches Medikament verschreiben wollte.