Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

Verkehrsministerium interveniert

Intersky in akuter Finanznot

Die österreichische Regionalairline muss dem Verkehrsministerium in Wien innerhalb von zwei Wochen einen Finanzplan vorlegen. Sonst verliert Intersky die Betriebslizenz. Dadurch ist der Verkauf gefährdet.

Die Lage bei Intersky spitzt sich dramatisch zu. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie forderte die Fluggesellschaft auf, bis am 3. November ihre finanzielle Leistungsfähigkeit nachzuweisen. Das schreibt Vorarlberg Online. Informierte Quellen bestätigen gegenüber aeroTELEGRAPH den Empfang des Schreibens. Die Frist sei äußerst knapp, um die Finanzierung fürs Jahr 2016 überzeugend zu sichern.

Damit verschlechtert sich die Lage für Intersky auf einen Schlag nochmals. Nicht nur könnten nun Gläubiger wie etwa Flughäfen ihre Forderungen gegenüber der Regionalfluggesellschaft geltend machen und die Lage so noch verschlimmern. Auch der geplante Verkauf von Intersky durch die heutigen Aktionäre wird noch einmal erschwert.

Vor kurzem gab man sich bei Intersky noch zuversichtlich

Die Gespräche mit einem deutschen Investor ziehen sich seit Wochen hin, weil es zuerst intern Widerstand gab und später wiederholt neue finanztechnische Probleme auftauchten. Vergangene Woche meinte Peter Oncken vom Intersky-Haupteigentümer Intro dann aber doch zuversichtlich: «Wir gehen davon aus, dass die Transaktion in Kürze über die Bühne gehen wird.» Das ist nun in Frage gestellt.

Wenn Intersky die Bedingungen des österreichischen Verkehrsministeriums nicht erfüllen kann, wird der Regionalairline die Betriebslizenz entzogen. Dann müssen die Flieger am Boden bleiben und ein Neustart wird schwierig, weil das Vertrauen von Lieferanten und Passagieren erst mal weg ist. Für einen Käufer heißt das: Noch höhere Kosten. Der Finanzbedarf wird gemäß Insidern auf über 10 Millionen Euro geschätzt.