Erstmals hat in Russland ein vollständig inländisches Passagierflugzeug seinen Jungfernflug absolviert: Der Yakovlev Superjet 100 in komplett russischer Konfiguration hob am Mittwoch (23. April) im ostsibirischen Komsomolsk am Amur ab. Der Flug dauerte 40 Minuten, in denen unter anderem das Steuerungssystem, die Hydraulik, die Klimaanlage sowie das Navigationssystem in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen getestet wurden, wie der Flugzeugbaukonzern UAC mitteilt.
Die Entwicklung der importunabhängigen Version des Superjet, früher unter dem Namen Superjet New bekannt, begann 2019 mit dem Ziel, vor allem amerikanische Komponenten zu ersetzen. Damit sollte das Flugzeug auch für Märkte attraktiv werden, die unter westlichen Sanktionen stehen – etwa den Iran. In diesem Zusammenhang wurde auch das neue Triebwerk Aviadvigatel PD-8 entwickelt, das als Alternative zum bisher eingesetzten russisch-französischen Sam-146 vorgesehen ist.
Nach dem Rückzug westlicher Zulieferer infolge der Sanktionen im Jahr 2022 sah sich die UAC gezwungen, sämtliche ausländischen Komponenten durch inländische Lösungen zu ersetzen. Der Erstflug gelte als Meilenstein für die russische Luftfahrtindustrie und werde die technologische Unabhängigkeit des Landes weiter stärken, so UAC.