Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump stoppt eine von Vorgänger Joe Biden geplante Verordnung, die Airlines zu Entschädigungszahlungen bei selbst verschuldeten Flugausfällen und -verspätungen verpflichtet hätte. Die Regelung, im Dezember 2024 vorgestellt, sah Zahlungen ab 200 Dollar bei Annullierungen oder technischen Problemen sowie bis zu 775 Dollar bei extremen Verspätungen vor. Zusätzlich hätten Mahlzeiten, Hotels und Umbuchungen – auch auf Konkurrenzairlines – verpflichtend angeboten werden müssen.
Das Verkehrsministerium erklärte nun, das Vorhaben sei nicht vereinbar mit den Prioritäten der Administration. Man wolle unnötige und „belastende“ Regulierungen vermeiden. Die Fluggesellschaften hatten sich massiv gegen die Pläne gewehrt. Branchenverband Airlines for America, in dem United, Delta und Southwest organisiert sind, begrüßte den Schritt. Auch Billigflieger Spirit Airlines warnte in seiner Stellungnahme vor steigenden Kosten und höheren Ticketpreisen.
Bislang bieten US-Airlines ihren Kunden zwar häufig freiwillige Hilfe bei Verspätungen oder Annullierungen an – ein rechtlich einklagbarer Anspruch besteht aber nicht. Damit bleibt die US-Praxis deutlich hinter den Passagierrechten in Europa zurück, wo Airlines zu umfassenden Ausgleichsleistungen verpflichtet sind.