Die Programme zur Zertifizierung russischer Verkehrsflugzeuge befinden sich laut der Regierung in der Endphase. Als erstes Modell hat der importsubstituierte Tupolev Tu-214 die Genehmigung für wesentliche Änderungen an der Musterzulassung erhalten. Nach Angaben von Industrieminister Anton Alikhanov wurden 17 Systeme ersetzt, darunter Wetterradare sowie Kollisionswarnsysteme. Für 2026 ist die Auslieferung von acht Flugzeugen geplant, 2027 sollen zwölf weitere folgen. Verträge mit ersten Kunden könnten innerhalb der nächsten drei Monate abgeschlossen werden, erklärte er.
Auch das Regionalflugzeug Ilyushin Il-114-300 steht gemäß der Regierung kurz vor der Serienreife. Nach Angaben des Staatskonzerns Rostec sind 99 Prozent der vorgesehenen Zertifizierungsflüge absolviert. Drei Flugzeuge sollen 2026 an Kunden übergeben werden. Das Muster soll ältere Yakovlev Yak-40 und Antonov An-24 ersetzen, deren Einsatzzeiten mehrfach verlängert wurden.
Parallel dazu laufen Vorbereitungen für die Serienproduktion weiterer Programme. In Komsomolsk am Amur werden Produktionslinien für den importsubstituierten Superjet 100 modernisiert, derzeit befinden sich 24 Flugzeuge in unterschiedlichen Fertigungsstadien. In Irkutsk wird die Kapazität für die Yakovlev MS-21 mit russischen Systemen ausgebaut, dort werden aktuell 20 Flugzeuge gefertigt. Die Auslieferung der ersten 18 bestellten Maschinen soll unmittelbar nach Abschluss der Zertifizierung erfolgen.