Zwölf Kilometer Abstand sind in der Luftfahrt normalerweise komfortabel. Für große Verkehrsflugzeuge gilt ein seitlicher Mindestabstand von 3 nautischen Meilen (rund 5,5 Kilometer. Vertikal sind es 1000 Fuß (etwa. 300 Meter). Anders sieht es aus, wenn ganz besondere Flugzeuge unterwegs sind. Wie zum Beispiel am Dienstagabend (17. September) über Long Island.
Ein Airbus A320 Neo von Spirit Airlines mit dem Kennzeichen N970NK war auf Flug NK449 unterwegs von Fort Lauderdale nach Boston. Doch über der Ostküste kam er einem ziemlich wichtigen Flugzeug offenbar zu nah. Es folgte ein ungewöhnlich scharfer Funkdialog.
«Spirit 1300, drehen Sie 20 Grad nach rechts», forderten die Lotsen die Crew zunächst auf - und wiederholten es. Als kaum Reaktion kam, wurde der Ton schärfer: «Passen Sie auf. Sofort 20 Grad nach rechts drehen.» Schließlich hieß es genervt: «Passen Sie auf. Legen Sie das iPad weg!»
Laut Daten von Flightradar24 lagen die Maschinen seitlich rund acht Meilen, also rund 12 Kilometer. Ein Lotse kommentierte die Situation mit einem Hinweis an die Spirit-Crew: «Links von Ihnen, sechs bis acht Meilen entfernt, eine 747. Ich bin sicher, Sie sehen, wer das ist. Weiß und blau.» Gemeint war die markante Lackierung der Air Force One.
Spirit Airlines erklärte später, Sicherheit habe «stets oberste Priorität». Man habe die Anweisungen befolgt, der Flug sei regulär in Boston gelandet. Auch die FAA bestätigte, dass die vorgeschriebenen Abstände eingehalten wurden. Dennoch zeigt der Vorfall, wie sensibel die Flugsicherung reagiert, wenn sich ein ziviles Flugzeug der Air Force One nähert – auch dann, wenn es formal keine Gefahr gibt.
Donald Trump und First Lady Melania setzten ihre Reise unbehelligt fort und landeten am Dienstagabend zum Staatsbesuch in Großbritannien.