Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

China

60-Kilo-Teil einer Boeing 777 fällt vom Himmel

Ein Teil eines Fahrwerks einer Boeing 777 zerstörte das Dach einer Fabrik in China. Nun sucht man die verantwortliche Fluggesellschaft.

Irgendwo fliegt momentan eine Boeing 777, bei der ein Fahrwerksteil fehlt – oder bei der es gerade ausgetauscht werden musste. Welcher Fluggesellschaft dieser Jet gehört, versuchen chinesische Behörden gerade herauszufinden. Der Grund: Ein 60 Kilogramm schweres Metallteil, welches zum Fahrwerk einer Triple Seven gehört, krachte Montagnacht (14. Juli) durch das Dach einer Fabrik in Schanghai. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand.

Doch wenn jemand gerade ungünstig gestanden hätte, wäre er ziemlich wahrscheinlich von dem herabfallenden Teil getötet worden. Laut Behördenangaben könnte das Bauteil aus bis zu 1800 Metern Höhe heruntergefallen sein, berichtet die lokale Zeitung Shanghai Morning Post. Man gehe nun Flüge durch, die in der Nacht über der Fabrik geflogen waren, um die betroffene Boeing 777 zu finden.

«Made in Canada»

Auf dem Teil steht offenbar «Made in Canada», auch verschiedene Seriennummern sind zu erkennen. Die Airline werde für die Schäden aufkommen müssen, die an der Fabrik entstanden sind, heißt es von der Luftfahrtbehörde. Die Sicherheit des Flugzeuges sei trotz des fehlenden Bauteils nicht beeinträchtigt.

Auch wenn es sehr selten ist, unbekannt ist das Phänomen vom Himmel fallender Teile nicht. Im September 2012 fiel in Seattle eine Fahrwerkstür einer Boeing 767 vom Himmel. Im Mai 2011 fielen ebenfalls in Seattle Teile der Verkleidung eines Frachtfliegers auf eine Autobahn.  Zwei Jahre zuvor kam es in einer Turbine einer McDonnell Douglas MD80 von American Airlines nach dem Start in La Guardia zu einer Explosion, die Teile in der Größe von Mobiltelefonen absprengte und auf ein Industriegebiet in New York fallen ließen.

Teile regneten vom Himmel

Im Mai 2012 passierte dasselbe bei einer Boeing B777 von Air Canada. Die Teile regneten auf Toronto nieder. Ein besonders extremer Fall ereignete sich 2009 in Brasilien. Eine Frachtversion einer McDonnell Douglas DC-10 startete von Manaus und verlor kurz danach ein riesiges Triebwerkteil. Auch da wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt, obwohl der Motor ein Auto traf.