Letzte Aktualisierung: um 19:59 Uhr

Grupo Correos

Spanische Post will eigene Frachtairline

In Spanien könnte eine neue Frachtairline entstehen. Die spanische Post erwägt die Gründung einer eigenen Fluggesellschaft.

Die Postämter haben in Spanien vor allem in ländlichen Gebieten und kleinen Städten eine wichtige Rolle. Sie bieten oftmals Dienste exklusiv in der Region an. Zudem sind sie ein Instrument für den Zusammenhalt. Kürzlich hat die staatliche Grupo Correos deshalb die Installation von 1500 Geldautomaten in Dörfern ohne Bankfilialen und die Einstellung von fast 3400 neuen Mitarbeitenden angekündigt.

Doch Juan Manuel Serrano will mit dem staatlichen Postkonzern nicht nur auf dem spanischen Lande wachsen, er hat globale Ambitionen. Vor allem in Portugal, Asien und Lateinamerika will der Präsident der Grupo Correos expandieren. Kürzlich hatte das Management dazu einen Aktionsplan verabschiedet.

Berater analysieren bereits Umsetzbarkeit

Am Kongress der Postunion Amerikas, Spaniens und Portugals UPAEP, deren Mitglieder sich im Oktober auf der Karibikinsel Curaçao getroffen hatten, verkündete Serrano einen weiteren Expansionsplan. Man prüfe die Gründung einer eigenen Frachtairline, so der Präsident der Grupo Correos. KPMG sei bereits damit beauftragt worden, die Durchführbarkeit des Projektes zu analysieren, so die Wirtschaftszeitung Cinco Dias.

Die neue Frachtfluggesellschaft wäre ein weiterer Schritt in der Umwandlung der spanischen Post in eine globale Logistikfirma. In Branchenkreisen ist man allerdings bezüglich der Pläne skeptisch, da eine Fluggesellschaft zu gründen und zu betreiben, nicht günstig ist. Denkbarer wäre, dass Correos ein paar Flugzeuge für die Beförderung von Post, Waren und Paketen über einen Vertrag mit einer anderen Fluggesellschaft besorgt, so wie das etwas Amazon bisher tut.

52.000 Angestellte und rote Zahlen

Die Grupo Correos beschäftigt aktuell 52.000 Mitarbeitende in den Bereichen Post, Expresspost, Dokumentenverwaltung und Telekommunikationsinfrastruktur. 2020 erarbeitet der Staatskonzerne einen Umsatz von 1,975 Milliarden Euro und erlitt einen Verlust von 264 Millionen Euro.