Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Regeln für Pandemien

So will die Luftfahrt eine neue Corona-Krise verhindern

Corona-Vorschriften verunsicherten die Reisenden. Damit das künftig nicht mehr passiert, präsentiert Saudi-Arabien einen Vorschlag, wie die Branche mit Pandemien umgehen soll.

Die vergangenen zwei Jahre waren für Reisende eine Herausforderung. In der Covid-19-Pandemie war meist nicht ganz einfach herauszufinden, welche Vorschriften für ein Ziel galten. Zudem änderten sich die Bedingungen zur Einreise laufend. PCR-Test oder Antigen? 24 Stunden oder 72 Stunden Gültigkeit? Impfpflicht oder keine? Die Vorbereitungen einer Reise wurden dadurch zum Stresstest.

Das schreckt viele ab – bis heute. Eine Umfrage des Instituts Yougov ergab, dass ein Drittel der Menschen in den USA auch im laufenden Jahr nicht reisen werden, weil die unklaren Vorschriften sie überfordern. In Italien und im Vereinigten Königreich sind es gar 40 Prozent.

Hohe Einsparungen erhofft

Dadurch verlor und verliert die Luftfahrtbranche viel Geld in der Form verlorenen Umsatzes. 1100 Milliarden beträgt das Minus gemäß Branchenschätzungen. Diese unnötigen Verluste will Saudi-Arabien in künftigen Krisen verhindern.

Die Luftfahrtbehörde des Königreichs hat deshalb  einen Vorschlag ausgearbeitet, wie die Branche Verwerfungen wie während der Covid-19-Pandemie abwenden kann. «Dadurch könnte die Branche Milliarden einsparen», so Abdulaziz Al-Duauilj, Chef der General Authority Of Civil Aviation am Montag (9. Mai) beim Future Aviation Forum in Riyadh. Der Vorschlag gibt einen Rahmen vor, innerhalb dessen sich die betroffenen Behörden, Regierungen und Unternehmen künftig während einer Pandemie bewegen sollen, um am Ende einheitliche Maßnahmen umzusetzen.

Nächster Schritt folgt im September

Der Vorschlag basiert auf vier Pfeilern. So soll ein harmonisiertes Berichtssystem für alle Länder entstehen, ein Kommunikationssystem für Staaten und andere Beteiligte, neue Koordinierungsmechanismen und neue Prozesse zur Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften. Dabei soll auf der Arbeit aufgebaut werden, die Organisationen wie die Icao und Iata bereits getan haben. Ziel ist es, dass Reisende künftig immer genau wissen, was wo gilt. Profitieren sollen aber auch Airlines und Flughäfen, die ihre Prozesse dank klarer Vorgehensweisen und Informationen besser planen können.

Nächster Schritt ist, dass Saudi-Arabien seinen Vorschlag der Generalversammlung der Icao im September vorlegt. Man habe bereits viele Gespräche geführt, heißt es von der Behörde. Man sei deshalb zuversichtlich, dass man mit dem Vorschlag durchkomme.