Lufthansas Airbus A320 Neo mit dem Kennzeichen D-AINZ und Spezialbeklebung in der Münchner Sonne: Der Jet ...
An Bord des Hauptstadtfliegers

So lief der erste Lufthansa-Flug zum BER

Lufthansa hat mit einem Sonderflug den BER eingeweiht. aeroTELEGRAPH war an Bord und erlebte das Scheitern der Parallel-Landung sowie einen amüsanten Versprecher.

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Früher oder später musste es passieren. Als Lufthansas BER-Premierenflug LH2020 von München nach Berlin die Reiseflughöhe erreicht hatte, informierte Kapitän Peter Etzrodt die Reisenden über die Ankunft. Er sagte: «Um Ihnen das Aussteigen in Berlin-Tegel» - kurze Pause - «in Berlin-Brandenburg zu erleichtern, rufen wir sie nach Sitzreihen auf.» Der BER kämpft sich mühsam in die mentale Realität.

An Bord des Sonderfluges vom Samstag (31. Oktober) befanden sich zum einen sechs Crew-Mitglieder, die aus Brandenburg, Berlin und München stammen. Zum anderen 80 Passagiere, darunter Lufthansa-Chef Carsten Spohr, Münchens Ex-Flughafenchef Michael Kerkloh, Journalisten, Ehrengäste und einige Statuskunden. Mehr Reisende durfte der Jet aufgrund der BER-Gesundheitsauflagen am Eröffnungstag nicht zum neuen Hauptstadtflughafen bringen.

Crew aus Berlin, Brandenburg und München

Zum Einsatz kam der Airbus A320 Neo mit dem Taufnamen Neubrandenburg und dem Kennzeichen D-AINZ. Es handelt sich dabei um Lufthansas ersten A320 Neo mit Zorromaske. Zur Feier des Tages bekam das Flugzeug den Schriftzug «Hauptstadtflieger», das Kürzel BER und ein Herz neben dem Berliner Wappen als Sepzialbeklebung verpasst.

Besonders feierlich ging es während des Fluges zum BER nicht zu. Als Mini-Verpflegung bekam jeder Fluggast eine Flasche Wasser und vier Pralinen. Für die Crew war es aber ein ganz besonderer Flug, wie Kapitän Etzrodt vor dem Flug in München erklärte: «Ich habe mir eigentlich vorgenommen, Hochdeutsch zu sprechen, aber ick» - kurze Pause «ich komme aus Brandenburg und habe lange Jahre in Berlin gelebt», so der 55-jährige Pilot. «Daher ist es für mich eine ganz besondere Ehre und Freude, heute diesen Flug durchzuführen.»

Wetter verhindert einstudierte Doppellandung

Eigentlich war der Plan, dass die Flugsicherung den Flieger von Lufthansa und ein Flugzeug von Easyjet bei Fürstenwalde zusammenführt, damit die beiden Maschinen eine Parallellandung hinlegen, koordiniert über eine separate Funkfrequenz zwischen den Piloten. Sie hatten sogar zusammen trainiert mit sogenanntem Chair Flying, wie Etzrodt verriet. Man habe sich nebeneinander gesetzt und die Landung - ohne Simulator - durchgespielt.

Doch wie schon der Parallelstart von zwei Boeing 747 von British Airways vor drei Wochen, fiel auch die Doppel-Landung am BER dem Wetter zum Opfer. Kurz vor Berlin teilte der Lufthansa-Kapitän den Gästen im Flieger mit, dass aus der Aktion nichts wird. «Wir werden erst bei circa 300 Metern aus den Wolken kommen», so Etzrodt. Dafür konnte man aufgrund von Warteschleifen den Easyjet-Flieger über den Wolken aus dem Lufthansa-Jet erblicken.

Tegel wie ein Paar alte Wanderschuhe

Die Solo-Landung am BER gelang dann aber problemlos. Und was ist mit Tegel? Wird der Lufthansa-Kapitän den Flughafen vermissen, der am 8. November geschlossen wird? «Es ist, wie wenn man alte, getragene Wanderschuhe wegpackt», sagt Etzrodt. «Da hat man viele schöne Erlebnisse mit gehabt, es ist auch ein bisschen traurig.» Es sei aber auch schön, «wenn die neuen dann funktionieren und auch wasserdicht sind».

Hier sehen Sie die Landung von LH2020 am BER und den Weg zum Gate und in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des Fluges:

Das Flugticket für diesen Test wurde von Lufthansa zur Verfügung gestellt. Die Journalisten von aeroTELEGRAPH hatten bei der Berichterstattung trotzdem freie Hand. Die Fluggesellschaft nahm weder Einfluss auf den Inhalt des Artikels noch stellte sie irgendwelche Bedingungen. Das würde dem Verhaltenskodex von aeroTELEGRAPH widersprechen.

Der Testflug verursachte 68,5 Kilogramm CO2. Wie bei allen Dienstreisen kompensierte aeroTELEGRAPH diese Emissionen durch die Unterstützung von Aufforstungsprojekten und des Kaufs von Biokerosin über den Kompensationsanbieter Compensaid.

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