Flieger von Ryanair: Ein radikaler Sinneswandel.

Streiks abgewendetRyanair knickt ein und akzeptiert Gewerkschaften

Der Aufstand der Piloten hat gewirkt. In einem überraschenden Schritt anerkennt Ryanair Gewerkschaften - auch in Deutschland. So will die Billigairline Streiks abwenden.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es ist ein kleines Detail, das viel über die unterschiedliche Unternehmenskultur aussagt: Easyjet verschickte zu Weihnachten allen Piloten eine Flasche Champagner. Das Geschenk sei «eine kleine Anerkennung» als Dank für die gute Arbeit in einem «schwierigen Jahr», stand in einer von Chefin Carolyn McCall unterzeichneten Begleit-Karte. Ryanair dagegen versandte warnende Mitteilungen an die Piloten, sie hätten sich wie gewohnt zum Dienst zu melden. Hintergrund war eine gewerkschaftliche Ankündigung von Streiks in mehreren Ländern.

In den letzten Tagen verdichteten sich denn auch die Zeichen, dass es am 20. Dezember - also just vor Weihnachten - zu Kampfmaßnahmen kommt. «Ab sofort ist jederzeit mit Streikmaßnahmen bei Ryanair zu rechnen», hieß es auch von der deutschen Gewerkschaft Vereinigung Cockpit. Ryanair reagierte mit Negierung. Das sei «eher um eine PR-Aktion der Lufthansa Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit», man wisse nichts von angekündigten Streiks.

Eine Bedingung hat Ryanair

Drei Tage später klingt das ganz anders. Ryanair wirft die langjährige ablehnende Haltung über Bord und akzeptiert Gewerkschaften künftig als Verhandlungspartner. Man lade die Gewerkschaften in Deutschland, Italien, Spanien, Portugal und im Vereinigten Königreich zu Verhandlungen ein. Man sei bereit, sie als Partner in Sachen Arbeitsbedingungen anzuerkennen, heißt es in der am Freitag (15. Dezember) verschickten Pressemitteilung. Einzige Bedingung:  Die Gewerkschafter müssten auch für Ryanair fliegen.

Ryanair begründet den Sinneswandel damit, dass man kurz vor Weihnachten Flugausfälle verhindern wolle. Man hoffe, dass man Anfang 2018 sich mit den Gewerkschaften auf die Grundpfeiler der künftigen Zusammenarbeit geeinigt habe. Die Anerkennung von Gewerkschaften sei ein «radikaler Wechsel» für das Unternehmen, so Ryanair. Aber man habe solche radikalen Wechsel schon wiederholt vollzogen.

Mehr zum Thema

ticker-ryanair

Ryanair steigert Gewinn und erwartet erste Boeing 737 Max 10 im Frühling 2027

Fluglotsen in einem Tower: Ein anonymer Fluglotse wehrt sich gegen das Dauerbashing von Ryanair.

«Wir haben Michael O’Learys ständige Hetze satt»

flughafen wien ryanair

Ryanair zieht weitere Flugzeuge aus Wien ab

Verlassener deutscher Flughafen: Noch ist es glücklicherweise nicht so weit.

Diese Inlandsstrecken strichen Lufthansa und Eurowings in Deutschland

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin