Nicolas Kipping: Geschäftsführer, aber auch immer noch selber Onboard-Kurier.

Podcast LuftraumDie Feuerwehr der Logistik: Wenn Sekunden zählen, steigt der Onboard-Kurier ins Flugzeug

Sie fliegen mit einem Schraubenteil nach Angola oder mit einem Steuergerät nach Mexiko - und das ganz kurzfristig. Onboard-Kuriere bringen dringend benötigte Dinge per Linienflug in alle Welt. Einer von ihnen, der zugleich Unternehmer ist, erzählt in unserer neuen Podcast-Folge, was in dem Geschäft wichtig ist.

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Es ist ein Job für Menschen mit Sitzfleisch, Felxibilität und einem sicheren Tritt auf dem internationalen Parkett: Onboard-Kuriere bringen dringend benötigte Güter per Linienflug rund um die Welt – schnell, diskret und zuverlässig. Einer, der diese Welt wie kaum ein anderer kennt, ist Nicolas Kipping. Der 29-Jährige hat vor drei Jahren gemeinsam mit zwei Partnern das Unternehmen German Onboard Logistics in Frankfurt gegründet.

«Wir sind die Feuerwehr der globalen Lieferketten», sagt Kipping in unserem Podcast Luftraum. Was seine Leute transportieren? Von Flugzeugersatzteilen über Schiffskomponenten bis hin zu medizinischen Proben und sensiblen Dokumenten ist alles dabei. «Wir arbeiten vor allem mit Spediteuren zusammen – oft geht es um hoch spezialisierte Teile, bei denen ein Produktionsstillstand Millionen kosten kann», so Kipping.

Onboard-Kuriere reisen von Economy Class bis Privatjet

Rund 1500 freiberufliche Kuriere sind weltweit für das Unternehmen aktiv, davon allein 600 im deutschen Netzwerk. Der Anspruch: höchste Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität. «Unsere Kuriere müssen nicht nur fließend Englisch sprechen, sondern oft auch spontan ins Flugzeug steigen – mit einem Schraubenteil nach Angola oder einem Steuergerät nach Mexiko», erklärt der Unternehmer.

Dabei reisen sie meist in der Economy Class – manchmal aber auch in der Business Class oder gar mit dem Privatjet, wenn es besonders eilt. «Wir buchen Tickets nicht Wochen im Voraus, sondern kurzfristig. Das macht’s teuer – aber auch schnell», so Kipping. Für die Kunden bedeutet das: Preise im vier- bis fünfstelligen Bereich sind keine Seltenheit.

Nicolas Kipping: Nicht immer passt alles ins Handgepäck.

«Unsere Kunden können jeden Schritt in Echtzeit verfolgen»

In Frankfurt, Mexiko und Hongkong betreibt das Unternehmen Büros. Eine globale Schichtstaffel sorgt dafür, dass auch an Weihnachten oder mitten in der Nacht jemand am Monitor sitzt und einen Job koordiniert. «Wenn ein Flughafen wegen Eisregen gesperrt wird, planen wir sofort Alternativen – zur Not per Taxi nach Amsterdam.»

Ob Lufthansa, Air France oder KLM – das Routing richtet sich allein nach Effizienz. «Wir schauen: Wer fliegt am schnellsten, wer hat Platz, wer bietet die besten Umsteigezeiten.» Technisch ist alles digitalisiert: Kuriere melden jeden Schritt per App – vom Einchecken über den Zoll bis zur Ankunft. «Wir machen Fotos beim Umpacken und bei der Übergabe. Unsere Kunden können jeden Schritt in Echtzeit verfolgen», so Kipping.

«Letzte Woche habe ich Flugzeugteile nach Madrid gebracht»

Der Geschäftsführer steigt gelegentlich auch selber noch in den Flieger. «Letzte Woche habe ich Flugzeugteile nach Madrid gebracht. Manchmal tut es auch gut, wieder das zu machen, womit alles angefangen hat.»

Was es braucht, um dabei zu sein? Reiselust, Zuverlässigkeit – und idealerweise ein gültiges Visum für kompliziertere Länder wie Angola oder Saudi-Arabien. «Wir suchen ständig neue Kuriere – gerade Menschen mit Reiseerfahrung oder Vielfliegerstatus», sagt Kipping. «Denn manchmal entscheidet das Priority Boarding über eine pünktliche Lieferung.»

Das ganze Interview hören Sie jetzt in der neue Folge unseres Podcasts Luftraum:

Abonnieren Sie den Podcast Luftraum von aeroTELEGRAPH mit Christopher Scheffelmeier auch gleich, damit sie keine Folge mehr verpassen:

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